Eineinhalb Jahre nach einem Militärputsch in Gabun ist der Anführer der Putschisten und spätere Übergangspräsident, Brice Oligui Nguema, zum neuen Präsidenten gewählt worden.

Wie das Innenministerium heute mitteilte, setzte er sich bei der Wahl am Samstag laut Teilergebnissen mit mehr als 90 Prozent der Stimmen klar gegen den früheren Regierungschef Alain-Claude Bilie By Nze durch, der nur auf gut drei Prozent kam.
Die anderen sechs Kandidaten bekamen den Teilergebnissen zufolge jeweils weniger als ein Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag den vorläufigen Angaben zufolge bei 70,4 Prozent.
„Gott lässt sein Volk nicht im Stich“, sagte Oligui nach der Veröffentlichung der Teilergebnisse. Er forderte seine Anhänger und Anhängerinnen aber auf, erst „den Sieg zu feiern“, wenn das Verfassungsgericht das Endergebnis der Wahl veröffentlicht hat.
Oligui hatte im August 2023 als General den Staatsstreich gegen den langjährigen Staatschef Ali Bongo angeführt und war anschließend zum Übergangspräsidenten ernannt worden.
Bongo war 2009 nach dem Tod seines Vaters Omar, der die Geschicke Gabuns fast 42 Jahre lang gelenkt hatte, an die Macht gekommen. Opposition und Armee warfen der Bongo-Dynastie Korruption und schlechte Regierungsführung vor.