Mateo Karamatic (Hartberg) und Johannes Naschberger (Wattens)
GEPA/Daniel Schoenherr
Bundesliga

Hartberg biegt WSG in Nachspielzeit

Der TSV Egger Glas Hartberg hat nach dem überraschenden Aufstieg ins Finale des Uniqa ÖFB-Cups auch in der Admiral Bundesliga zugeschlagen. Die Steirer setzten sich drei Tage nach dem 1:0 bei der Wiener Austria in der Qualifikationsgruppe bei der WSG Tirol mit 3:1 (1:0) durch und ist damit erster Verfolger des LASK. In einer turbulenten Partie bogen die Hartberger aber erst in der Nachspielzeit auf die Siegerstraße ein,

Vor einer trostlosen Kulisse im Tivoli Stadion Tirol erzielte Jed Drew (9.) die frühe Gästeführung. Für den 21-jährigen australischen Stürmer war es der erste Saisontreffer. Aus dem Nichts heraus gelang den Tirolern durch einen Weitschuss von Jonas David (79.) der Ausgleich. In der Nachspielzeit fixierten die beiden „Joker“ Elias Havel (91.) und Youba Diarra (94.) noch den Auswärtssieg. Die WSG beendete die Partie nach Ausschlüssen von Matthäus Taferner (31./Rot) und David Gugganig (63./Gelb-Rot) zu neunt. Auf Hartberger Seite sah Tobias Kainz die „Ampelkarte“ (48.).

Mit dem Sieg in Innsbruck machte die Hartberger Truppe von Manfred Schmid einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt, der Vorsprung des Zweiten auf Schlusslicht GAK wuchs auf sieben Punkte an. Auf Qualigruppen-Spitzenreiter LASK fehlen den Steirern fünf Punkte. Die Tiroler liegen hingegen nur einen Zähler vor dem Tabellenende und dem neuen Schlusslicht GAK.

Hartberg biegt WSG in Nachspielzeit

Der TSV Egger Glas Hartberg hat sich drei Tage nach dem 1:0 bei der Wiener Austria in der Qualifikationsgruppe bei der WSG Tirol mit 3:1 (1:0) durchgesetzt und ist damit erster Verfolger des LASK. In einer turbulenten Partie bogen die Hartberger aber erst in der Nachspielzeit auf die Siegerstraße ein.

Cupheld Avdijaj muss passen

Hartberg-Coach Schmid war gezwungen, sein Team an zwei Positionen zu verändern. Anstelle des gesperrten Paul Komposch verteidigte Mateo Karamatic, für den kurzfristig wegen Knieproblemen ausgefallenen Cup-Siegestorschützen Donis Avdijaj rückte Dominik Prokop ins Team. Bei den Gastgebern gab es kein frisches Blut, Philipp Semlic schenkte jenen elf Akteuren das Vertrauen, die auch beim 0:0 beim GAK vergangene Woche begonnen hatten.

Für die gab es einen schnellen Rückschlag. Nach Zuspiel von Jürgen Heil leitete Patrik Mijic den Ball direkt zu Drew weiter, der WSG-Tormann Adam Stejskal bezwang. Postwendend brachte Jamie Lawrence auf der anderen Seite den Ball im Bereich der zweiten Stange nicht aufs Tor (11.). Die Steirer hatten deutlich mehr Ballbesitz und ließen dank kompakter Defensive wenig zu. Ihnen spielte auch in die Karten, dass Taferner den TSV-Verteidiger Manuel Pfeifer brutal am Fuß traf und nach zuerst erhaltener Gelber Karte nach VAR-Studium ausgeschlossen wurde.

Kartenspiele und späte Tore

Trotz Unterzahl kam David zweimal gefährlich zum Abschluss (36., 44.). Dazwischen hätte Mijic mit einem Heber nach weitem Heil-Zuspiel die Vorentscheidung herbeiführen können (37.). Nach Wiederbeginn schwächten sich die Hartberger. Kainz kam gegen Stefan Skrbo zu spät, traf diesen und sah Gelb-Rot. Die Kartenspiele gingen auch in der Folge munter weiter. Gugganig stieg mit Gelb vorbelastet viel zu hart gegen Diarra ein und musste ebenfalls vorzeitig duschen.

Chancentechnisch gab es nicht mehr viel, der Ausgleich gelang den Hausherren unabhängig davon. David fasste sich aus rund 25 Metern ein Herz und versenkte den Ball in Kreuzecknähe. Die Steirer drängten im Finish auf den Sieg, bei einem Karamatic-Weitschuss fehlte zuerst nicht viel (81.). In der Nachspielzeit erlöste der am Fünfer ungedeckte Havel sein Team mit dem 2:1. Für den Schlusspunkt sorgte Diarra nach einem Konter.

Stimmen zum Spiel:

Philipp Semlic (WSG-Trainer): „Intensität, Zweikampfstärke, Körpersprache und Überzeugung in unserem Spiel haben in der ersten Hälfte gefehlt. Nach Hartbergs Gelb-Roter Karte bin ich überzeugt gewesen, dass wir guten Druck erzeugen werden, dann ist aber die nächste dumme Entscheidung gewesen, dass wir wieder einen Spieler hergeben in einem Dutzendfoul auf der Mittellinie, was so nicht passieren darf. Dann rennst du wieder nach, schießt aus einem Tausendguldenschuss ein herrliches Tor, im Endeffekt ist es aber so, dass wir uns das X nicht verdient haben aufgrund der Körpersprache und der fehlenden Leidenschaft in der ersten Halbzeit.“

Manfred Schmid (Hartberg-Trainer): „Wir hätten es uns einfacher machen können. Wir haben den Cup-Elan mitgenommen, schnell 1:0 geführt, hatten Chancen auf das 2:0, und die WSG bekommt eine gerechtfertigte Rote Karte. Nach der Pause kassieren wir eine unnötige Rote Karte fast in Ballbesitz, dann war es unnötig schwer. Die Jungs haben aber zurückgefightet, es gibt kein Jammern, heute zählt nur der Sieg. Wir haben zwei Entscheidungsspiele für uns entschieden, die Punkte gegen den Abstieg waren wichtig, um unten wegzukommen, jetzt haben wir einen geilen Polster.“

Admiral Bundesliga, 24. Runde, Qualifikationsgruppe

Samstag:

WSG Tirol – TSV Hartberg 1:3 (0:1)

Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, SR Jäger.

Tore:
0:1 Drew (9.)
1:1 David (79.)
1:2 Havel (91.)
1:3 Y. Diarra (94.)

WSG: Stejskal – David, Lawrence, D. Gugganig – Butler (75./Jaunegg), Taferner, Müller, Czyborra – Naschberger (75./Anselm) – Hinterseer (82./Üstündag), Skrbo (66./M. Diarra)

Hartberg: Sallinger – Demir (86./Huskovic), Heil, Wilfinger, Karamatic, Pfeifer – Kainz, Markus, Prokop (72./Omoregie) – Drew (55./Y. Diarra), Mijic (72./Havel)

Rote Karte: Taferner (31./Foul)

Gelb-Rote Karten: D. Gugganig (63./Foul) bzw. Kainz (48./Foul)

Gelbe Karten: Hinterseer, D. Gugganig, M. Diarra, Lawrence bzw. Prokop