Vorrichtung zum Entfeuchten von Mauerwerk Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entfeuchten von Mauerwerk, welche dazu be stimmt ist, in eine schräg aufwärts in die zu ent feuchtende Mauer eingebrachte Aussparung .einge setzt zu werden, und welche Luftleitwände aufweist.
Einer solchen Vorrichtung liegt die Aufgabe zu Grunde, den Trocknungseffekt mit einfachen Mitteln wesentlich zu steigern.
Diese Aufgabe soll erfindungsgemäss dadurch gelöst werden, dass die Vorrichtung wenigstens einen Teil aufweist, der mit hygroskopischen Substanzen behaftet ist.
Im folgenden wird die Erfindung an einem be vorzugten Ausführungsbeispiel anhand der Zeich nung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 die in die Mauer eingesetzte Vorrichtung in Seitenansicht; Fig. 2 den Abschlussstutzen bzw. die Abschluss kappe der Vorrichtung gemäss Fig. 1 in Vorderan sicht; Fig. 3 eine Variante der Abschlusskappe gemäss Fig. 2 in Vorderansicht.
Das äussere als Gitterrohr ausgebildete Rohr be steht aus zwei ineinandergesteckten Abschnitten 1 und 2, die im Ausführungsbeispiel je einen Spritz- gussformling darstellen. Auf dem vorderen Abschnitt 2 ist die Abschlusskappe 3 aufgesteckt. Ihr Abschluss- rand 4' verläuft schräg zur Gitterrohrachse und liegt bündig an der Aussenwand der Mauer an.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind in der Abschluss kappe Luftleitwände bzw. Versteifungswände 7 an geordnet. Sie verlaufen radial und weisen an der dem Rohrinnern zugewandten Seite in der Rohrachse einen Ansatz 9 auf, der geeignet ist, als Halterung für ein Rohr 5 von geringerem Durchmesser zu dienen. Dieses Rohr 5 ist ein Kunststoffrohr und ver läuft konzentrisch zum Gitterrohr 1, 2. Seine äussere Oberfläche ist mit einer Mischung von Kochsalz und Trockenspiritus als hygroskopische Substanz be haftet und vollständig bedeckt. Die hygroskopische Mischung ist mit dem Kunststoff des Rohres 5 selbst in haftenden Verbund gebracht.
Hierzu wurde die Oberfläche des Kunststoffrohres zuvor in einem geeigneten organischen Lösungsmittel aufgeweicht. Die Körner der hygroskopischen Substanz haften nun bei Verflüchtigung des organischen Lösungsmittels an der Oberfläche des Kunststoffrohres 5. Als Lö sungsmittel kommt z. B. Methylen-Chlorid (PVC- Kleber) in Betracht.
Es ist durchaus möglich, die hygroskopische Sub stanz auch auf andere Weise auf das Rohr 5 auf zubringen.
Die Rille 6 in der Abschlusskappe dient zur Ver ankerung der Kappe in der Mauer.
Die Luftleitwände 7', 7", welche in der in die Mauer eingesetzten Vorrichtung horizontalradial verlaufen, gehen in halbkegelförmiger Wölbung in die benachbarten darüberliegenden Luftleitwände über. Ihre Wölbungen bilden luftauffangende halb- kegelförmige Ohren.
In Fig. 3 ist eine Variante der Abschlusskappe ge zeigt. Bei ihr gehen zwei Luftleitwände 7', 7" in halb- kegelförmigen Wölbungen sowohl in die benachbarten darüberliegenden, als auch in die benachbarten dar unterliegenden Luftleitwände über. Somit sind also vier paarweise aneinandergrenzende Ohren gebildet, welche den Abschlussstutzen nach vorne überragen.
Durch die halbkegelförmigen Ohren 8 (Fig. 1) sowie durch die Zwischenräume zwischen den Luft- leitwänden 7 tritt nun Luft in das Gitterrohr ein, wo sie Feuchtigkeit aufnimmt. Da die Luft mit höherer relativer Luftfeuchtigkeit spezifisch schwerer ist, tritt die feuchte Luft vorne wieder aus dem Rohr nach aussen.
Die Sättigung der in die Mauer eintretenden Luft mit Feuchtigkeit erfolgt nun wesentlich ra scher, weil die feuchte Gesamtoberfläche um die Oberfläche der hygroskopischen Schicht, also beim Ausführungsbeispiel um die Oberfläche der Rohre 5, vermehrt ist.
Die hygroskopische Substanz weist mindestens eine Feuchtigkeit auf, welche der Feuchtigkeit der Mauer selbst entspricht, da diese die Feuchtigkeit der Mauer an sich zieht.
Von Bedeutung ist eine weitere, die Wirkung des Gesamtsystems erhöhende Wechselwirkung zwischen den Feuchtigkeitsverhältnissen in der zu trocknenden Mauer und dem Feuchtigkeitsgehalt der hygroskopi schen Substanz.
Weist die Aussenluft und damit auch die in die Vorrichtung eingeleitete Luft eine sehr geringe rela tive Feuchtigkeit auf (schönes Wetter), so wird so wohl der Mauer im Bereich des äusseren Gitterrohres als auch der durchfeuchteten hygroskopischen Sub stanz in hohem Masse Wasser entzogen.
Unter solchen Wetterbedingungen ist die Luft umwälzung im allgemeinen schon bereits auf Grund stark thermischer Strömungen (Konvektionsströmun- gen) ausserordentlich stark.
Der hygroskopischen Substanz wird unter diesen Bedingungen so lange Wasser entzogen, bis sich ein Gleichgewicht zwischen seinem Feuchtigkeitsgehalt und der relativen Feuchtigkeit der Luft eingestellt hat.
Vermindert sich nun in nachfolgenden Zeitab schnitten die Luftumwälzung, sind also die durch die Ohren 8 in die Aussparung der Mauer geförderten Luftmengen durch Wetterverschlechterung oder Verminderung der Luftbewegung geringer, so ent zieht die weitgehend getrocknete hygroskopische Substanz der Mauer über die innere Oberfläche der Aussparung, die aus dem Innern der Mauer mit Feuchtigkeit gespeist wird, so lange Wasser, bis sie selbst vollständig durchfeuchtet ist.
Tritt nun wieder eine verstärkte Luftumwälzung bei sehr geringer relativer Luftfeuchtigkeit auf, so erfolgt eine erneute Austrocknung der hygroskopi schen Substanz. Hieraus folgt, dass bei wechselnd starker Luftumwälzung und wechselnden Wetterbe- dingungen die hygroskopische Substanz die Trock nung der Mauer wesentlich fördert.
Umfangreiche praktische Versuche haben erge ben, dass solche mit hygroskopischer Substanz aus gerüstete Vorrichtungen um ein Mehrfaches höhere Trocknungsergebnisse zeigen, als die bisher verwen-