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Das Angiotensin-Converting Enzyme
(ACE) ist eine Peptidyldipeptidase, die die Umwandlung von Angiotensin
I in Angiotensin II katalysiert. Bei Angiotensin II handelt es sich
um einen Vasokonstriktor, der auch die Sezernierung von Aldosteron
durch die Nebennierenrinde stimuliert. Durch die Inhibierung von
ACE verhindert man die Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin
II und den Bradykinin-Stoffwechsel,
wodurch die im Umlauf befindliche Menge an Angiotensin II und Aldosteron
vermindert und die im Umlauf befindlichen Konzentrationen an Bradykinin
erhöht
werden. Zusätzlich
zu diesen neurohormonalen Veränderungen
beobachtet man einen verminderten peripheren Widerstand und eine
Senkung des Blutdrucks, insbesondere bei Patienten mit hohen Reninspiegeln.
Weitere mit der Hemmung von ACE assoziierte pharmakologische Wirkungen
sind beispielsweise ein Rückgang
von linksventrikulärer
Hypertrophie, eine Verbesserung bei den klinischen Zeichen von Herzversagen
und eine Reduktion der Mortalität
bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz (Congestive Heart
Failure, CHF) oder linksventrikulärer Dysfunktion nach Herzinfarkt.
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Neutrale Endopeptidase (NEP) ist
ein Enzym, das für
den Metabolismus von atrialem natriuretischem Faktor (ANF) verantwortlich
ist. Eine Inhibierung von NEP führt
zu erhöhten
ANF-Konzentrationen, die ihrerseits zu Natriurese, Diurese und vermindertem
intravaskulärem
Volumen, venösem
Rückstrom
und Blutdruck führen.
ANF wird durch atriale Myozyten als Reaktion auf eine atriale Streckung
oder ein erhöhtes
intravaskuläres
Volumen freigesetzt. Es wurde gezeigt, daß erhöhte Plasmakonzentrationen an
ANF bei verschiedenen Krankheitszuständen einschließlich dekompensierter
Herzinsuffizienz, Nierenversagen, essentieller Hypertonie und Zirrhose
ein potentieller Kompensationsmechanismus sind.
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Die Sezernierung von ANF durch atriale
Myozyten hat eine Erweiterung der Gefäße, Diurese, Natriurese und
die Inhibierung der Freisetzung von Renin und der Sezernierung von
Aldosteron zur Folge. Im Gegensatz dazu führt Angiotensin II zu Vasokonstriktion,
Natrium- und Wasserreabsorption und der Produktion von Aldosteron.
Diese beiden Hormonsysteme Wechselwirken in reziproker bzw. sich
gegenseitig ausgleichender Weise und erhalten so normale physiologische
Reaktionen im Hinblick auf die Blutgefäße und die Hämodynamik
aufrecht.
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In dem US-Patent 5,430,145, im europäischen Patent
EP 481522 und in der WO-Patentanmeldung PCT/EP 02/03668 werden tricyclische
Mercaptoacetylamidderivate der Formel (I), die sich als ACE- und NEP-Inhibitoren,
d.h. zur Behandlung und/oder Prävention
von Herzversagen und Bluthochdruck, eignen, offenbart.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung von Verbindungen der Formel (I)
in welcher A für H, C
1-C
8-Alkyl, CH
2OCH
2CH
2OCH
3 oder -(C
1-C
4-Alkyl)aryl steht;
R
1 für Wasserstoff,
-CH
2OC(O)C(CH
3)
3 oder eine Acylgruppe steht;
R
2 für
Wasserstoff; -CH
2O-C(O)C(CH
3)
3; C
1-C
4-Alkyl;
Aryl, -(C
1-C
4-Alkyl)aryl
oder Diphenylmethyl steht;
X für -(CH
2)
n, wobei n für eine ganze Zahl 0 or 1 steht,
-S- , -O-,
steht,
wobei R
3 für
Wasserstoff, C
1-C
4-Alkyl,
Aryl oder Aryl-(C
1-C
4-alkyl)
steht und R
4 für -CF
3,
C
1-C
10-Alkyl, Aryl
oder Aryl-(C
1-C
4-alkyl)
steht;
B
1 und B
2 jeweils
unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, Hydroxy oder -OR
5 stehen, wobei
R
5 für
C
1-C
4-Alkyl, Aryl
oder -(C
1-C
4-Alkyl)aryl
steht, oder, wenn B
1 und B
2 an
benachbarte Kohlenstoffatome gebunden sind, B
1 und
B
2 zusammen mit den benachbarten Kohlenstoffatomen
einen Benzolring oder Methylendioxy bilden können,
zur Behandlung und/oder
Prophylaxe von Nephropathie in Patienten, die an Diabetes leiden
oder nicht an Diabetes leiden, einschließlich diabetischer oder nichtdiabetischer
Nephropathie, Glomerulonephritis, glomerulärer Sklerose, nephrotischem
Syndrom, hypertensiver Nephrosklerose, Mikroalbuminurie oder terminale
Niereninsuffizienz, oder ein Verfahren zur Behandlung und/oder Prophylaxe
von Insulinresistenz oder von metabolischen Erkrankungen, die mit
den Endprodukten einer fortgeschrittenen Glykosylierung assoziiert
sind, wie z.B. diabetischen Komplikationen, diabetischer Neuropathie,
diabetischer Nephropathie, diabetischer Retinopathie, Katarakten,
Herzinfarkt und/oder diabetischer Kardiomyopathie, oder ein Verfahren
zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Atherosklerose oder endothelialer
Dysfunktion.
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In einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung die obengenannten Verwendungen einer
Verbindung der Formel (I), gekennzeichnet durch eine Verbindung
der Formel (II)
in welcher R
1 für Acetyl
steht, bereit. In einer anderen Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung die obenerwähnten
Verwendungen einer Verbindung der Formel (II), in der R, für Wasserstoff
steht, bereit. In einer weiteren Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung die obenerwähnten
Verwendungen einer Verbindung der Formel (II) bereit, in der R
2 für
Wasserstoff steht. In einer weiteren Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung die obengenannten Verwendungen einer Verbindung der Formel
(II) bereit, in welcher B
1 und/oder B
2 für
Wasserstoff stehen. In noch einer weiteren Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung die obengenannten Verwendungen einer Verbindung der Formel
(II) bereit, in der X für
-CH
2 steht.
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In einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung die obengenannten Verwendungen einer
Verbindung der Formel .(1), die durch eine Verbindung der Formel
(II-A):
in welcher R
1 für Acetyl
oder Wasserstoff steht,
gekennzeichnet ist, bereit.
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Die Struktur der bevorzugten Verbindungen
der Formel (II-A) ist die der Formel (II-B), die auch als Verbindung
(II-B) bzw. Verb. (II-B) bezeichnet wird, und die der Formel (II-C)
unten:
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In einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung die obengenannten Verwendungen einer
Verbindung der Formel (I), gekennzeichnet durch eine Verbindung
der Formel (III)
in welcher R
1 für Acetyl
steht, bereit. In einer anderen Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung die obenerwähnten
Verwendungen einer Verbindung der Formel (II), in der R
1 für Wasserstoff
steht, bereit. In einer weiteren Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung die obenerwähnten
Verwendungen einer Verbindung der Formel (III) bereit, in der R
2 für
Wasserstoff steht. In einer weiteren Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung die obengenannten Verwendungen einer Verbindung der Formel
(III) bereit, in welcher B
1 und/oder B
2 für
Wasserstoff stehen. In noch einer weiteren Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung die obengenannten Verwendungen einer Verbindung der Formel
(III) bereit, in der X für
-CH
2 steht.
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In einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung die obengenannten Verwendungen einer
Verbindung der Formel (I), die durch eine Verbindung der Formel
(III-A):
in welcher R
1 für Acetyl
oder Wasserstoff steht,
gekennzeichnet ist, bereit.
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Die Struktur der bevorzugten Verbindungen
der Formel (III-A) ist die der Formel (III-B) und die der Formel
(III-C) unten:
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Der hier verwendete Ausdruck „C1-C4-Alkyl" bezieht sich auf
eine gesättigte,
geradkettige oder verzweigte, monovalente Kohlenwasserstoffkette
mit einem, zwei, drei oder vier Kohlenstoffatomen und schließt Methyl,
Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl,
Isobutyl, tertiäres
Butyl und ähnliche
Gruppen ein.
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Der Ausdruck „C1-C10-Alkyl" bezieht
sich auf eine gesättigte,
geradkettige oder verzweigte, monovalente Kohlenwasserstoffkette
mit einem bis zehn Kohlenstoffatomen und schließt Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
n-Butyl, Isobutyl, tertiäres Butyl,
Pentyl, Isopentyl, Hexyl, 2,3-Dimethyl-2-butyl, Heptyl, 2,2-Dimethyl-3-pentyl,
2-methyl-2-hexyl, Octyl, 4-Methyl-3-heptyl und ähnliche Gruppen ein.
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Der hier verwendete Ausdruck „C1-C4-Alkoxy" bezieht sich auf
einen monovalenten Substituenten, der aus einer geradkettigen oder
verzweigten Alkylkette mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, die über ein
Ether-Sauerstoffatom verbunden sind, besteht, und dessen freie Valenz
sich am Ether-Sauerstoffatom befindet, und schließt Methoxy,
Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, sek.-Butoxy, tert.-Butoxy und ähnliche
Gruppen ein.
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Der hier verwendete Ausdruck „Aryl" bezieht sich auf
eine Phenyl- oder Naphthylgruppe, die unsubstituiert oder durch
einen bis drei Substituenten ausgewählt aus der aus Methylendioxy,
Hydroxy, C1-C4-Alkoxy, Fluor
und Chlor bestehenden Gruppe substituiert ist. Unter den Ausdruck „-(C1-C4-Alkyl)aryl" fallen Phenylmethyl
(Benzyl), Phenylethyl, p-Methoxybenzyl, p-Fluorbenzyl und p-Chlorbenzyl.
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Der hier verwendete Ausdruck „Heterozyklus" bedeutet eine beliebige
Einheit mit geschlossenem Ring, in der ein oder mehrere Ringatome
Nicht-Kohlenstoffelemente sind. Hierzu gehören unter anderem die folgenden
Reste: Piperidinyl, Pyridinyl, Isoxazolyl, Tetrahydrofuranyl, Pyrrolidinyl,
Morpholinyl, Piperazinyl, Benzimidazolyl, Thiazolyl, Thienyl, Furanyl,
Indolyl, 1,3-Benzodioxolyl, Tetrahydropyranyl, Imidazolyl, Tetrahydrothienyl,
Pyranyl, Dioxanyl, Pyrrolyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl, Thiazinyl,
Oxazolyl, Purinyl, Chinolinyl und Isochinolyl.
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Der hier verwendete Ausdruck „Halogen" bzw. „Hal" bezieht sich auf
ein Mitglied der aus Fluor, Chlor, Brom und Iod bestehenden Familie.
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Der hier verwendete Ausdruck „Acylgruppe" bezieht sich auf
aliphatische und aromatische Acylgruppen sowie die, die sich von
heterocyclischen Verbindungen ableiten. So kann es sich bei der
Acylgruppe beispielsweise um eine niedere bzw. (C
1-C
4)-Alkanoylgruppe wie Formyl oder Acetyl,
eine Aroylgruppe wie Benzoyl oder eine heterocyclische Acylgruppe
mit einem oder mehreren der Heteroatome O, N und S, wie beispielsweise
die Gruppe
handeln.
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Der hier verwendete Ausdruck „Stereoisomer" ist ein allgemeiner
Ausdruck, der für
alle Isomere individueller Moleküle
verwendet wird, die sich lediglich in der räumlichen Orientierung ihrer
Atome unterscheiden. Der Ausdruck Stereoisomer umfaßt Spiegelbildisomere
(Enantiomere), geometrische (cis/trans oder E/Z) Isomere und Isomere
von Verbindungen mit mehr als einem Chiralitätszentrum, die sich nicht wie
Bild und Spiegelbild verhalten (Diastereoisomere).
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Die hier verwendeten Ausdrücke „R" and „S" werden wie herkömmlicherweise
in der organischen Chemie verwendet, um die spezifische Konfiguration
an einem Chiralitätszentrum
anzugeben. Der Ausdruck „R" (rectus) bezieht
sich auf die Konfiguration eines Chiralitätszentrums, bei der die Gruppenprioritäten (höchste bis
zweitniedrigste), entlang der Bindung zur Gruppe mit der niedrigsten
Prioriät
hin gesehen, im Urzeigersinn angeordnet sind. Der Ausdruck „S" (sinister) bezieht
sich auf die Konfiguration eines Chiralitätszentrums, bei der die Gruppenprioritäten (höchste bis
zweitniedrigste), entlang der Bindung zur Gruppe mit der niedrigsten Priorität hin gesehen,
im Gegenuhrzeigersinn angeordnet sind. Die Gruppenprioritäten beruhen
auf Sequenzregeln, wobei die Rangordnung zunächst nach der Atomnummer (nach
abnehmender Atomnummer) festgelegt wird. Eine Aufzählung und
Erläuterung
von Prioritäten
findet sich in Stereochemistry of Organic Compounds, Ernest L. Eliel,
Samuel N. Wilen und Lewis N. Mander, Herausgeber, Wiley-Interscience,
John Wiley & Sons,
Inc., New York, 1994.
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Zusätzlich zum (R)-(S)-System kann
hier auch das ältere
D-L-System zur Bezeichnung der absoluten Konfiguration verwendet
werden, insbesondere in bezug auf Aminosäuren. Bei diesem System wird
eine Formel in der Fischer-Projektion so angeordnet, daß sich das
Kohlenstoffatom Nummer 1 der Hauptkette oben befindet. Mit dem Prefix „D" wird die absolute
Konfiguration des Isomeren, in dem sich die funktionelle (bestimmende)
Gruppe rechts vom Kohlenstoffatom des Chiralitätszentrums befindet, und „L" bezeichnet das Isomere,
bei dem es sich links davon befindet.
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Die hier verwendeten Ausdrücke „behandelt" bzw. „behandeln" bedeuten eine beliebige
Behandlung, einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
der Linderung von Symptomen, der Eliminierung der Ursache der Symptome,
entweder temporär
oder permanent, oder der Prävention
bzw. der Verlangsamung des Auftretens von Symptomen und dem Fortschreiten
der angegebenen Krankheit, Erkrankung bzw. des angegebenen Zustandes.
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Der hier verwendete Ausdruck „Patient" bezieht sich auf
einen Warmblüter
wie z.B. ein Säugetier,
das von einer bestimmten Krankheit, Erkrankung bzw. einem bestimmten
Zustand betroffen ist. Es versteht sich explizit, daß Meerschweinchen,
Hunde, Katzen, Ratten, Mäuse,
Pferde, Rinder, Schafe und Menschen allesamt Beispiele von Tieren
sind, die in den Umfang der Bedeutung des Ausdrucks fallen.
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Der hier verwendete Ausdruck „pharmazeutisch
unbedenkliches Salz" soll
auf alle Salze zutreffen, gleich ob vorbekannt oder noch zu entdecken,
die vom Fachmann verwendet werden und nichttoxische, organische
oder anorganische Additionssalze sind, die sich zur Verwendung als
Pharmazeutika eignen. Beispielhafte Basen, die geeignete Salze bilden,
schließen
Alkali- oder Erdalkalihydroxide wie z.B. Natrium-, Kalium-, Calcium-
oder Magnesiumhydroxide; Ammoniak und aliphatische, cyclische oder
aromatische Amine wie z.B. Methylamin, Dimethylamin, Triethylamin,
Diethylamin, Isopropyldiethylamin, Pyridin und Picolin ein. Beispielhafte
Säuren,
die geeignete Salze bilden, schließen anorganische Säuren wie
beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure und ähnliche
Säuren,
sowie organische Carbonsäuren wie
beispielsweise Essigsäure,
Propionsäure,
Glykolsäure,
Milchsäure,
Brenztraubensäure,
Malonsäure, Bernsteinsäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure, Ascorbinsäure, Maleinsäure, Hydroxymaleinsäure und
Dihydroxymaleinsäure,
Benzoesäure,
Phenylessigsäure,
4-Aminobenzoesäure,
4-Hydroxybenzoesäure,
Anthranilsäure,
Zimtsäure,
Salicylsäure,
4-Aminosalicylsäure,
2-Phenoxybenzoesäure,
2-Acetoxybenzoesäure, Mandelsäure und ähnliche
Säuren
sowie organische Sulfonsäuren
wie z. B. Methansulfonsäure
und p-Toluolsulfonsäure
ein.
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Der hier verwendete Ausdruck „pharmazeutischer
Träger" bezieht sich auf
bekannte pharmazeutische Trägerstoffe,
die sich zur Formulierung von pharmazeutischen Wirkstoffen für die Verabreichung
eignen und die unter den Anwendungsbedingungen im wesentlichen nichttoxisch
und nicht sensibilisierend sind. Der genaue Anteil dieser Trägerstoffe
wird durch die Löslichkeit
und die chemischen Eigenschaften des Wirkstoffes, den gewählten Verabreichungsweg
sowie die pharmazeutische Standardpraxis bestimmt.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen der Verbindung
der Formel (I) können
einem einer Behandlung bedürftigen
Patienten auf eine Reihe von verschiedenen herkömmlichen Verabreichungswegen
einschließlich
oraler, topischer, parenteraler, z.B. intravenöser, subkutaner oder intramedulärer Verabreichung verabreicht
werden. Weiterhin kann man die erfindungsgemäßen aktiven Zusammensetzungen
intranasal, als Rektalzäpfchen
oder unter Verwendung einer „Flash"-Formulierung, wobei
sich das Medikament im Mund auflöst,
ohne daß dafür Wasser
benötigt
wird, verabreichen.
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Die erfindungsgemäßen aktiven Zusammensetzungen
können
alleine oder in Kombination mit pharmazeutisch unbedenklichen Trägern, Vehikeln
oder Verdünnungsmitteln,
sowohl als Einzeldosis als auch als Mehrfachdosis, verabreicht werden.
Als pharmazeutische Träger,
Vehikel und Verdünnungsmittel
eignen sich beispielsweise inerte feste Verdünnungsmittel oder Füllstoffe,
sterile wäßrige Lösungen und
verschiedene organische Lösungsmittel.
Die durch das Kombinieren von den erfindungsgemäßen aktiven Zusammensetzungen
und den pharmazeutisch unbedenklichen Trägern, Vehikeln bzw. Verdünnungsmitteln
gebildeten pharmazeutischen Zusammensetzungen können dann einfach in einer
Reihe verschiedener Verabreichungsformen wie z.B. Tabletten, Pulver,
Pastillen, Sirupe, Injektionslösungen
und dergleichen verabreicht werden. Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
gewünschtenfalls
weitere Bestandteile wie Geschmackstoffe, Bindemittel, Trägerstoffe
und dergleichen enthalten. So kann man für eine orale Verabreichung
Tabletten, die verschiedene Trägerstoffe
wie z.B. Natriumcitrat, Calciumcarbonat und Calciumphosphat enthalten,
zusammen mit verschiedenen Sprengmitteln wie z.B. Stärke, Alginsäure und
bestimmte komplexe Silicate, zusammen mit Bindemitteln wie z.B.
Polyvinylpyrrolidon, Saccharose, Gelatine und Gummiarabikum, einsetzen. Zusätzlich sind
häufig
Gleitmittel wie Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulfat und Talkum
für Tablettierungszwecke
geeignet. Ähnliche
feste Zusammensetzungen können
auch als Füllstoffe
für gefüllte Weich-
und Hartgelatinekapseln verwendet werden. Hiefür bevorzugte Materialien sind
beispielsweise Laktose bzw. Milchzucker und hochmolekulare Polyethylenglykole.
Benötigt
man wäßrige Suspensionen
oder Elixiere für
eine orale Verabreichung, so kann man den essentiellen aktiven Bestandteil
darin mit verschiedenen Süßstoffen
oder Geschmacksmitteln, Farbmitteln bzw. -stoffen und gewünschtenfalls
Emulgatoren oder Suspensionsmitteln, zusammen mit Verdünnungsmitteln
wie z.B. Wasser, Ethanol, Propylenglykol, Glycerin und Kombinationen
davon, kombinieren.
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Zur parenteralen Verabreichung lassen
sich Lösungen
der erfindungsgemäßen aktiven
Zusammensetzungen in Sesam- oder Erdnußöl, wäßrigem Propylenglykol oder
sterilen wäßrigen Lösungen verwenden. Solche
wäßrigen Lösungen sollten,
falls erforderlich, in geeigneter Weise gepuffert sein, und das
flüssige
Verdünnungsmittel
sollte zunächst
mit ausreichend Kochsalzlösung
bzw. Glucose isotonisch eingestellt werden. Diese besonderen wäßrigen Lösungen eignen
sich insbesondere zur intravenösen,
intramuskulären,
subkutanen und intraperitonealen Verabreichung. In diesem Zusammenhang
sind die verwendeten sterilen wäßrigen Medien
alle leicht durch dem Fachmann bekannte Standardverfahren erhältlich.
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Im allgemeinen verabreicht man eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung
oral, parenteral (z.B. intravenös,
intramuskulär,
subkutan oder intramedullär)
oder topisch. Zur intranasalen Verabreichung oder einer Verabreichung
durch Inhalation verabreicht man eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Verbindungen
bequem in Form einer Lösung
oder Suspension aus einem Pumpspraybehälter, wobei der Patient den
Behälter zusammendrückt oder
die Pumpe betätigt,
oder als eine Aerosolsprayformulierung aus einem unter Druck stehenden
Behälter
oder einem Zerstäuber
unter Verwendung eines geeigneten Treibmittels, z.B. Dichlordifluormethan,
Trichlortluormethan, Dichlortetrafluorethan, Kohlendioxid oder einem
anderen geeigneten Gas. Verwendet man ein unter Druck stehendes
Aerosol, so kann man die Dosierungseinheit festlegen, indem man
den Behälter
bzw. Zerstäuber
mit einem Ventil zur Abgabe einer abgemessenen Menge ausstattet.
Der unter Druck stehende Behälter
bzw. Zerstäuber
kann eine Lösung
oder Suspension des Wirkstoffes enthalten. Kapseln und Patronen
(beispielsweise aus Gelatine) zur Verwendung in einem Inhalationsgerät oder Insufflationsgerät können so
formuliert werden, daß sie
eine Pulvermischung einer erfindungsgemäßen Verbindung und einer geeigneten
Pulvergrundlage wie z.B. Laktose oder Stärke enthalten. Zur transdermalen
(z.B. topischen) Verabreichung stellt man verdünnte sterile, wäßrige oder
teilweise wäßrige Lösungen (normalerweise
in einer Konzentration von etwa 0,1 % bis 5%), die ansonsten den
obengenannten parenteralen Lösungen ähnlich sind, her.
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Verfahren zur Herstellung verschiedener
pharmazeutischer Zusammensetzungen mit einer bestimmten Menge an
aktiven Bestandteilen sind dem Fachmann bekannt bzw. angesichts
dieser Offenbarung offensichtlich. Beispiele für Verfahren zur Herstellung
von pharmazeutischen Zusammensetzungen finden sich in Remington's Pharmaceutical
Sciences, Mack Publishing Company, Easton, Pa., 19. Auflage (1995).
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NEPHROPATHIE:
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Bei der Nephropathie handelt es sich
um eine chronische Krankheit, die als Anomalie bei der Ausscheidung
von Harnalbumin in diabetischen bzw. nichtdiabetischen Patienten
definiert ist. Bei gesunden Menschen sind die Harnalbumin-Ausscheidungsraten
kleiner oder gleich 40 mg/24 Stunden. Die klinischen Stadien von
Nephropathie sind Mikroalbuminurie, klinische Nephropathie (Albuminurie)
und terminale Niereninsuffizienz (End Stage Renal Disease, ESRD).
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Eine häufige Form der Nephropathie
ist diabetische Nephropathie. Je nachdem, welche ethnische Gruppe
man untersucht, entwickelt sich diabetische Nephropathie in 35 bis
40% der Patienten mit Typ-I-Diabetes mellitus und in 10 bis 60%
der Patienten mit Typ-II-Diabetes mellitus, und ist die häufigste
Ursache von terminaler Niereninsuffizienz in den Vereinigten Staaten.
Es wird allgemein akzeptiert, daß die Ursache von diabetischen
Nephropathie Hyperglykämie
ist, als alleinige Ursache oder in Kombination mit anderen Faktoren wie
Bluthochdruck und einer genetischen Veranlagung zu Nierenkrankheit.
Es wurde gezeigt, daß eine
geeignete Bluthochdrucktherapie die renale und möglicherweise kardiovaskuläre Mortalität in proteinurischen Typ-I-Diabetes-mellitus-Patienten
beträchtlich
reduziert sowie die Abnahme der glomerulären Filtrationsrate in einigen
Patienten mit beeinträchtigter
Nierenfunktion verlangsamt (Lewis et al., N. Engl. J. Med. 1993,
329, 1456–1462).
Die Standardbehandlung von Patienten mit diabetischer Nephropathie
ist daher eine intensive glykämische
Kontrolle und die Normalisierung des Blutdrucks, primär unter
Anwendung von Angiotensin-Converting-Enzyme-(ACE-)Hemmern wie Ramipril.
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Von einigen Vasopeptidaseinhibitoren
wurde gezeigt, daß sie
eine höhere
nephroprotektive Wirkung haben als ACE-Hemmer alleine (Molinaro
et al., Curr. Opin. Pharmacol. 2002, 2, 131–141), beispielsweise Omapatrilat,
einer der am frühesten
entwickelten und am intensivsten untersuchten Vasopeptidaseinhibitoren. Chen
et al. (Hypertension 2001, 38, 187–191) definierten die renale
Wirkung einer akuten Behandlung mit Omapatrilat und dem ACE-Hemmer
Fosinoprilat, wobei Omapatrilat eine größere natriuretische Reaktion
als der ACE-Hemmer bewirkte. In einer anderen Studie hatte der Vasopeptidaseinhibitor
CGS 30440 (Novartis, Schweiz) eine größere renalprotektive Wirkung
als der ACE-Hemmer Benazepril (Cohen et al., J. Cardiovasc. Pharmacol.
1998, 32, 87–95).
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Es wurde nun gezeigt, daß Vasopeptidaseinhibitoren
der Formel (I) eine überlegene
nephroprotektive Wirkung auf die Albumin-Ausscheidungsrate haben
und sich daher zur Behandlung und/oder Prävention von Nephropathie in
diabetischen und nichtdiabetischen Patienten eignen, einschließlich diabetischer
Nephropathie, Glomerulonephritis, glomerulärer Sklerose, nephrotischem
Syndrom, hypertensiver Nephrosklerose, Mikroalbuminurie und terminaler
Niereninsuffizienz.
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Die Wirkung der Verbindung (II-B)
ist 6–8mal
höher als
die, die mit dem ACE-Hemmer
Ramipril beobachtet wird.
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Beispiel 1: Verminderung
von Proteinurie durch Behandlung mit einer Verbindung der Formel
(II-B)
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Die Ausscheidung von Protein und
Kreatinin im Urin von männlichen
ZDF-Ratten (ZDF Gmi fa/fa) und heterozygotischen Kontrolltieren
(ZDF Gmi -/?) mit einem Alter von 10, 17, 27 und 37 Wochen wurde
bestimmt. In anderen Gruppen wurde diabetische Ratten chronisch
entweder Ramipril (1 mg/kg/Tag, Trinkwasser) oder eine Verbindung
der Formel (II-B) (30 mg/kg/Tag, im Futter) über eine Zeitspanne von 10
bis 37 Wochen verabreicht. Nach 37 Wochen wurden die Tiere getötet und
ihre Nieren histologisch untersucht. Tabelle
1: Ausscheidung von Albumin und Kreatinin im Harn von fettleibigen,
mageren, mit Ramipril behandelten und mit einer Verbindung der Formel
(II-B) behandelten Ratten
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Histologische
Ergebnisse
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In den beigefügten Tabellen ist eine Zusammenfassung
der Nierenbefunde nach einer Behandlungsdauer von 6 Monaten aufgeführt.
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Bei den behandelten Gruppen handelte
es sich um:
K1: Kontrolle magere ZDF-Ratten
K2: Kontrolle
fette ZDF-Ratten
D1: Ramipril fette ZDF-Ratten 1,0 mg/kg
D4:
Verb. (II-B) fette ZDF-Ratten 30 mg/kg
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Die festgehaltenen histopathologischen
Befunde waren:
- – Armanni-Ebstein-Zellen in
den Nierentubuli, deutet auf einen diabetischen metabolischen Zustand
hin.
- – Glomerulosklerose,
deutet auf eine chronische Nierenschädigung aufgrund eines diabetischen
metabolischen Zustands hin.
- – Atrophie:
Tubulus häufige
spontane degenerative Läsion
in Nieren.
- – Zylinder:
Tubulus häufige
spontane Läsion
in Nieren.
- – Dilatation:
Pelvis häufige
spontane Läsion
in Nieren, wird als angeborene Entwicklungsanomalie angesehen.
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Armanni-Ebstein-Zellen waren nicht
in mageren ZDF-Kontrollratten, jedoch in allen Gruppen der behandelten
fetten ZDF-Ratten vorhanden.
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Glomerulosklerose wurde bei mageren
ZDF-Kontrollratten nicht gefunden und lag auch nicht bei Tieren,
die mit der Verbindung (II-B) behandelt wurden, vor. Dementsprechend
kamen degenerative Läsionen, eine
Schrumpfung der Tubuli und tubuläre
Zylinder bei diesen Tieren weniger häufig vor.
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Verglichen mit fetten ZDF-Kontrollen
gab es bei mit Ramipril oder MDL 100.240 behandelten Ratten keine
Unterschiede in der Häufigkeit
des Vorkommens von Glomerulosklerose oder damit verbundenen degenerativen
Läsionen.
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Diese Ergebnisse deuten daraufhin,
daß eine
Behandlung mit der Verbindung (II-B) die Entwicklung von „diabetischer" Glomerulosklerose
und damit verbundenen degenerativen Läsionen verhindern kann. Die Läsionen in
den fetten ZDF-Kontrollratten
waren nicht besonders schwer.
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Zusätzlich wurde bei mit der Verbindung
(II-B) behandelten Tieren mit großer Häufigkeit eine Pelvisdilatation
festgestellt, ERLÄUTERUNG
DER CODES UND SYMBOLE AUF
DEM TIER-NIVEAU VERWENDETE CODES UND SYMBOLE K0 = Am Ende getötete Gruppe
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Tabelle
3: Ausscheidung von Albumin und Kreatinin im Harn von Zucker-Diabetic-Fatty-(ZDF)-Ratten,
von mit Ramipril behandelten Ratten und von mit einer Verbindung
der Formel (II-B) behandelten Ratten, beginnend bei einem Alter
der Tiere von 6 Monaten. ZDF-Ratten sind ein Modell für Typ-II-Diabetes.
-
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Beispiel 2:
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Es wurde die Ausscheidung von Albumin
und Kreatinin in Goto-Kakizaki-(GK)-Ratten bestimmt. GK-Ratten sind
ein Modell für
Typ-II-Diabetes. Eine Gruppe blieb unbehandelt, eine Gruppe wurde
mit dem ACE/NEP-Hemmen der Formel (II-B) behandelt und eine Gruppe
wurde mit dem ACE-Nemmer Ramipril behandelt.
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Tabelle
4: Ausscheidung von Albumin und Kreatinin im Harn von GK-Ratten,
von mit Ramipril behandelten Ratten und von mit einer Verbindung
der Formel (II-B) behandelten Ratten, beginnend bei einem Alter
der Tiere von 6 Monaten:
-
-
Beispiel 3:
-
Es wurde die Ausscheidung von Albumin
und Kreatinin in Wistar-Ratten bestimmt. Eine Gruppe blieb unbehandelt,
eine Gruppe wurde mit dem ACE/NEP-Hemmer der Formel (II-B) behandelt
und eine Gruppe wurde mit dem ACE-Hemmer Ramipril behandelt. Wistar-Ratten
sind nicht-diabetisch und entwickeln als erwachsene Tiere Proteinurie
und strukturelle Nierenschäden.
Wistar-Ratten sind daher ein Modell für nicht-diabetische Nephropathie.
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1 zeigt
die altersbedingte nicht-diabetische Nephropathie in mit Plazebo
behandelten Wistar-Ratten (Niere einer mit Plazebo behandelten Ratte
mit mäßigen tubulointerstitiellen
Läsionen
(Proteinzylinder in den Tubuli, entzündliche Zellinfiltration, basophile
Tubuli)).
-
Tabelle
5: Ausscheidung von Albumin und Kreatinin im Harn von Wistar-Ratten,
von mit Ramipril behandelten Ratten und von mit einer Verbindung
der Formel (II-B) behandelten Ratten, beginnend bei einem Alter
der Tiere von 6 Monaten:
-
-
In dem nicht-diabetischen Modell
zeigt die Verbindung der Formel (II-B), wie durch das Ausmaß der Proteinurie
bestimmt, eine signifikant höhere
nephroprotektive Wirkung als Ramipril.
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ALTERSBEDINGTE
KRANKHEITEN
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Die Inkubation von Proteinen oder
Lipiden mit Aldosezuckern führt
zu einer nichtenzymatischen Glykosilierung und Oxidation von Aminogruppen
an Proteinen, wodurch sich Amadori-Addukte bilden. Im Laufe der
Zeit unterliegen die Addukte weiteren Umlagerungen, Dehydratisierungen
und Quervernetzungen mit anderen Proteinen, wodurch sich Komplexe
bilden, die als Advanced Glycosylation End Products (AGEs) bekannt
sind. Die Bildung von AGEs kann auch als Maillard-Reaktionen beschrieben
werden. Zu den Faktoren, die die Bildung von AGEs fördern, gehören ein
langsamerer Proteinumsatz (wie z.B. bei Amyloidosen), eine Akkumulation
von Makromolekülen
mit hohem Lysingehalt, und hohe Blutzuckerspiegel (wie z.B. bei
Diabetes) (Hori et al., J. Biol. Chem. 270: 25752–761, (1995)).
Es wird vermutet, daß AGEs
bei einer Reihe verschiedener Erkrankungen einschließlich der
mit Diabetes zusammenhängenden
Komplikationen und dem normalen Alterungsprozeß eine Rolle spielt.
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AGEs zeigen eine spezifische, absättigbare
Bindung an Zelloberflächenrezeptoren
auf endothelialen Zellen des Mikrogefäßsystems, auf Monozyten und
Makrophagen, auf glatten Muskelzellen, mesengialen Zellen und Neuronen.
Der Receptor for Advanced Glycated Endproducts (RAGE) gehört zu der
Immunglobulin-Superfamilie von Zelloberflächenmolekülen.
-
Erhöhte RAGE-Spiegel finden sich
in alternden Geweben (Schleicher et al., J. Clin. Invest. 1997,
99, 457–468)
und in der diabetischen Retina, dem diabetischen Gefäßsystem
und der diabetischen Niere (Schmidt et al., Nature Med. 1995, 1002–1004).
Die Aktivierung von RAGE in verschiedenen Geweben und Organen hat eine
Reihe von pathophysiologischen Konsequenzen. Man nimmt an, daß RAGE an
einer Reihe verschiedener Zustände
einschließlich
akuten und chronischen Entzündungen
(Hofmann et al, Cell 1999, 97, 889–901), der Entwicklung von
diabetischen Spätkomplikationen
wie einer erhöhten
Permeabilität
der Gefäße, Nephropathie,
Atherosklerose und Retinopathie durch Ansammlung von AGEs in den
Nieren und anderen Geweben (Singh et al., Diabetologia 2001, 44,
129–146),
sowie bei Alzheimer-Krankheit (Yan et al., Nature 1996, 382, 685–691), erektiler
Dysfunktion, Tumorinvasion und Metastasenbildung (Taguchi et al.,
Nature 2000, 405, 354–357)
beteiligt ist.
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Es ist bekannt, daß der ACE-Hemmer
Ramipril die Serumspiegel von Advanced Glycation Endproducts in
Hochrisikopatienten mit koronarer Herzkrankheit beeinflußt: Ergebnisse
einer HOPE-Studie (B. Kihovd, E.M. Hjerkinn, 1. Seljeflot, T.J.
Berg, A.A. Reikvam).
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Es wurde nun gefunden, daß die Verbindungen
der Formel (I) die Akkumulation von AGEs in den Nieren und im Herz
signifikant reduzieren. Die Verbindungen der Formel (I) eignen sich
daher zur Prävention und/oder
Behandlung von Stoff wechselkrankheiten, die mit Advanced Glycation
End-Products assoziiert sind, insbesondere von diabetischen Komplikationen
wie diabetischer Neuropathie, diabetischen Nephropathie, diabetischer
Retinopathie, Herzinfarkt, Katarakten und diabetischer Kardiomyopathie.
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Die AGE-Werte in den Nieren wurden
durch Dot-Blot-Analyse (Stracke et al., Exp. Clin. Endocrinol. Diabetes
2002, 109, 330–336)
und Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigchromatographie
(reversed-phase high performance liquid chromatography), RP-HPLC,
(Drusch et al., Food Chem. 1999, 65, 547–553) bestimmt.
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Durch eine Behandlung von diabetischen
Ratten mit einer Verbindung der Formel (II-B) werden die AGE-(CML)-Werte
in den Nieren normalisiert; eine Behandlung mit M100.240 führt zu einer
signifikanten Erniedrigung des CML-Wertes.
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Beispiel 4: Dot-Blot-Analyse
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Nierenproben für die Dot-Blot-Analyse wurden
von 17-Wochen-alten männlichen
ZDF-Ratten, Kontrollratten und ZDF-Ratten, die sieben Wochen lang
mit 30 mg/kg/d der Verbindung (II-B) und 35 mg/kg/d MDL 100.240
behandelt worden waren, erhalten. Aus jeder Gruppe wurden drei Tiere
getötet,
und die Nieren wurden entnommen und sofort in flüssigem Stickstoff gefroren.
Die Niere wurde in flüssigem
Stickstoff unter Verwendung einer Gefriermühle (Freezer 6750, C3 Analysetechnik
GmbH) zermahlen. Eine 10-mg-Probe der Niere wurde in 1 ml phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS mit 0,5 g/l Tween 20, 0,5 mM PMSF, 1 μg/ml) gelöst. Die Lösung wurde zweimal jeweils
fünf Sekunden
lang mit einem Ultraschallgerät
zum Aufbrechen der Zellen behandelt (45% Leistung, Bandolin Sonoplus
ND 2070) und 20 Minuten lang bei 4000 U/min zentrifugiert, und der Überstand
wurde für
die Dot-Blot-Analyse
verwendet. Die Nitrocellulosemembran wurde in das Dot-Blot-Gerät gelegt
und zweimal mit jeweils 100 μl
TBS/Vertiefung gewaschen. Von den Proben wurden jeweils 10 μg Protein
(die Proteinkonzentrationen der Proben wurden mit dem DC Protein
Assay, Bio Rad, bestimmt) mit 100 μl TBS verdünnt und auf die Nitrocellulosemembran
(Amersham) aufgebracht. Die Membran wurde über Nacht in TBST (20 mM Tris,
137 mM NaCl, 0,05% v/v Tween 20) mit 5% entfetteter Trockenmilch bei
4°C inkubiert
und dann 1 Stunde lang bei Raumtemperatur mit der folgenden Antikörperkonzentration
inkubiert: anti-CML 011 (Biologo) 0,25 μg/ml, anti-CEL (Biologo) 0,25 μg/ml und anti-Pentosidin 012
(Biologo) 0,25 μg/ml.
Nach ausgiebigem Waschen in TBST mit 5% entfetteter Trockenmilch
wurden die Membranen bei Raumtemperatur eine Stunde lang mit alkalischer
Peroxidase markierten anti-Maus IgG-Antikörpern (Dianova) ausgesetzt.
Die Membranen wurden abermals gewaschen und gemäß den Anweisungen des Herstellers
im Enhanced Chemofluorescence Detection System (Amersham) entwickelt.
Die relative Fluoreszenz wurde mit Hilfe des Fluor-Imager 595 (Molecular
Dynamics) bestimmt und unter Anwendung der Image-Quant-Software quantifiziert.
Die Ergebnisse wurden als relative Fluoreszenz (rf) × 10
5 ausgedrückt. Tabelle
6: Werte für
den AGE-Subtyp CML in den Nieren von 17-Wochen-alten ZDF-Ratten, Kontrollratten
und mit der Verbindung (II-B) oder MDL 100.240 behandelten ZDF-Ratten.
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Tabelle
7: Werte für
den AGE-Subtyp CEL in den Nieren von 17-Wochen-alten ZDF-Ratten, Kontrollratten
und mit einer Verbindung einer Formel (II-B) oder MDL 100.240 behandelten
ZDF-Ratten.
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Tabelle
8: Werte für
den AGE-Subtyp Pentosidin in den Nieren von 17-Wochen-alten ZDF-Ratten,
Kontrollratten und mit der Verbindung (II-B) oder MDL 100.240 behandelten
ZDF-Ratten.
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Die Werte für den AGE-Subtyp CML sind,
verglichen mit den Kontrollratten, in den Nieren von ZDF-Ratten
signifikant höher
(P < 0,05). Für die AGE-Subtypen
CEL und Pentosidin konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen
ZDF- und Kontrollratten gezeigt werden. ZDF-Ratten, die mit einer
Verbindung der Formel (II-B) behandelt wurden, zeigen für die AGE-Subtypen
CML, CEL und Pentosidin (P < 0,05),
verglichen mit unbehandelten ZDF-Ratten, signifikant niedrigere
AGE-Werte. Niedrigere
AGE-Werte für
die Subtypen CEL und Pentosidin können auch in mit MDL 100.240
behandelten ZDF-Ratten festgestellt werden (P < 0,01).
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Beispiel 5: Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigchromatographie
(RP-HPLC)
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Von 17-Wochen-alten männlichen
ZDF-Ratten, Kontrollratten und ZDF-Ratten, die sieben Wochen lang
mit 30 mg/kg/d der Verbindung der Formel (II-B) und 35 mg/kg/d MDL
100.240 behandelt worden waren, wurden Proben von Nieren und Herz
für die
RP-HPLC-Analyse gewonnen. Von jeder Gruppe wurden zwei Tiere analysiert.
Niere und Herz wurden in flüssigem
Stickstoff mit einer Gefriermühle
(Freezer 6750, C3 Analysetechnik GmbH) zermahlen. Die Organproben
wurden mit 6 M Salzsäure
(HCI) 12 Stunden lang bei 110 °C hydrolisiert.
Die Derivatisierung der Proben mit o-Phthaldialdehyd (OPA) und RP-HPLC
wurden wie in Drusch et al., Food Chem. 1999, 65, 547–553, beschrieben
durchgeführt. Tabelle
9: Werte für
die AGE-Subtypen CML in den Nieren von 17-Wochen-alten ZDF-Ratten,
Kontrollratten und ZDF-Ratten, die mit einer Verbindung der Formel
(II-B) oder MDL 100.240 behandelt worden waren.

Tabelle
10: Werte für
die AGE-Subtypen CML in den Nieren von 37-Wochen-alten ZDF-Ratten,
Kontrollratten und ZDF-Ratten, die mit einer Verbindung der Formel
(II-B) oder MDL 100.240 behandelt worden waren. Werte mit P < 0,05 wurden als
signifikant betrachtet (*P < 0,05;
**P < 0,01).
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Tabelle
11: Werte für
die AGE-Subtypen CML im Herz von 17-Wochen-alten ZDF-Ratten, Kontrollratten
und ZDF-Ratten, die mit einer Verbindung der Formel (II-B) oder
MDL 100.240 behandelt worden waren. Werte mit P < 0,05 wurden als signifikant betrachtet
(*P < 0,05; **P < 0,01).
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Verglichen mit Kontrollratten zeigen
ZDF-Ratten signifikant höhere
CML-Konzentrationen
in den Nieren von 17- und 37-Wochen-alten. Ratten und im Herz von
17-Wochen-alten Ratten (P < 0,05).
Durch eine Behandlung mit einer Verbindung der Formel (II-B) wird
die CML-Konzentration in der Niere von 17- und 37-Wochenalten ZDF-Ratten
sowie die CML-Konzentration im Herz von 17-Wochen-alten ZDF-Ratten verringert.
MDL 100.240 reduziert ebenfalls die CML-Konzentration in der Niere
und dem Herzen von 17-Wochen-alten ZDF-Ratten, jedoch nicht in der
Niere von 37-Wochen-alten ZDF-Ratten.
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INSULINRESISTENZ
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Die Verbindungen der Formel (I) zeigen
weiterhin eine insulinsensibilisierende Wirkung. Die prophylaktische
Wirkung der Verbindungen der Formel (I) gegen Nephropathie deutet
weiterhin daraufhin, daß man von
einem insulinsensibilisierenden Mittel annehmen kann, daß es das
Voranschreiten von Mikroalbuminurie zu Albuminurie verhindert, umkehrt,
stabilisiert bzw. verzögert.
Der Grund hierfür
ist, daß Mikroalbuminurie
als ein Anzeichen einer zukünftigen
Nephropathie angesehen wird, insbesondere bei Patienten, bei denen
es klinische Anhaltspunkte für
ein prädiabetisches
Insulinresistenzsyndrom, das alternativ auch als Syndrom X bezeichnet
wird, gibt.
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Die Verwendung von ACE- oder Vasopeptidaseinhibitoren
zur Behandlung von Insulinresistenz wurde bislang nicht untersucht.
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Es wurde jetzt gefunden, daß Verbindungen
der Formel (I) die Blutzuckerspiegel und HbA1c-Werte
signifikant erniedrigen und so eine Insulinresistenz reduzieren.
HbA1c gilt als Maßstab für langfristige Glucosewerte.
Glykosyliertes HbA1c ist ein frühes AGE,
ein sogenanntes Amadori-Produkt.
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Die Wirkung einer Verbindung der
Formel (II-B) auf HbA1c und den Blutzuckerwert
ist ähnlich
zu der von M100.240, und beide Verbindungen zeigen niedrigere Werte
als der ACE-Hemmen Ramipril.
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Beispiel 6: Blutzucker-
und HbA1c Analyse in ZDF-Ratten
-
Die Blutzucker- und HbA1c-Werte
wurden in zehn- und siebzehn-Wochen-alten männlichen Zucker-Diabetic-Fatty-Ratten
(Genetic Model Inc.), Kontrollratten (Genetic Model Inc.) und männlichen
ZDF-Ratten, die sieben Wochen lang mit 30 mg/kg/d einer Verbindung
der Formel (II-B), 35 mg/kg/d MDL 100.240 und 1 mg/kg/d Ramipril
behandelt worden waren, gemessen. Aus jeder Gruppe wurden fünfzehn Tiere
analysiert.
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Die Blutproben für die Glucosebestimmung wurden
mit Standard-Entnahmeröhrchen
aus ZDF-Ratten entnommen. Innerhalb von 30 Minuten nach der Entnahme
wurden die Proben durch Zentrifugieren von den Zellen getrennt.
Die quantitative Bestimmung des Blutzuckers im Serum erfolgte mit
einem enzymatischen in-vitro-Test
von Roche Diagnostics GmbH (Gluco-quant, Roche Diagnostics GmbH)
mit dem automatischen Analysiergerät für die klinische Chemie Boehringer
Mannheim/Hitachi 912.
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Zur Abnahme der Blutproben für die HbA
1c-Bestimmung wurden Einweg-Kapillarröhrchen verwendet. Die
HbA
1c-Werte wurden aus hämolysierten Vollblutproben
mit einem turbidimetrischen Inhibitionsimmunoassay (Tina-quant,
Roche Diagnostics GmbH) erhalten, und die Hämoglobinkonzentrationen wurden
in einem zweiten Kanal in einem automatischen Analysiergerät für die klinische
Chemie (Boehringer Mannheim/Hitachi 912) bestimmt. Die prozentualen
HbA
1c-Konzentrationen
wurden von HbA
1c auf Gesamthämoglobin
umgerechnet.
Tabelle
12: Blutzuckerkonzentration in 10- und 17-Wochen-alten ZDF-Ratten,
Kontrollratten und ZDF-Ratten, die mit Verbindung (II-B), MDL 100.240
und Ramipril behandelt worden waren.
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Tabelle
13: HbA
1c-Werte in 10- und 17-Wochen-alten
ZDF-Ratten, Kontrollratten und ZDF-Ratten, die mit Verbindung (II-B),
MDL 100.240 und Ramipril behandelt worden waren.
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In den Kontrolltieren sind die Blutzuckerspiegel
und HbA1c-Werte signifikant niedriger als
in den ZDF-Ratten (P < 0,01).
Die mit MDL 100.240 oder Verbindung (II-B) behandelten 17-Wochen-alten
männlichen ZDF-Ratten
zeigten ebenfalls signifikant niedrigere Blutzuckerspiegel und HbA1c-Werte als die unbehandelten ZDF-Ratten.
Bei mit Ramipril behandelten 17-Wochen-alten ZDF-Ratten kann, verglichen
mit den unbehandelten ZDF-Ratten, kein signifikanter Unterschied
bei Blutzucker oder HbA1c gezeigt werden.
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ENDOTHELIALE
DYSFUNKTION UND ATHEROSKLEROTISCHE PLAQUES
-
Im atherogenen Kaninchenmodell (Weiße Neuseelandkaninchen
wurden mit 0,25% Cholesterin plus 3% Kokosöl gefüttert) wurde gezeigt, daß selbst
eine kurze Zeitspanne mit einer atherogenen Diät über 6 Wochen schon zu einer
anhaltenden endothelialen Dysfunktion führt, obgleich die Tiere im
Anschluß daran
3 Monate lang normal ernährt
wurden. Bei allen bislang veröffentlichten
Experimenten wurden die Tiere die ganze Zeit konstant mit atherogenem
Futter gefüttert
und wiesen unphysiologische, extrem hohe Cholesterinspiegel auf,
die nicht mit der Situation bei Menschen vergleichbar sind.
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Sowohl endotheliale Dysfunktion als
auch die atherogenen Veränderungen
in den Blutgefäßen wurden durch
die Behandlung mit dem ACE/NEP-Hemmen der Verbindung der Formel
(II-B) sowohl verhindert als auch umgekehrt, was zum ersten Mal
untersucht und im direkten Vergleich mit dem ACE-Hemmer Ramipril gezeigt
wurde. Als Maßstab
für die
endotheliale Dysfunktion diente die endothelabhängige Relaxation an isolierten
Aortaringen der Kaninchen sowie die Freisetzung von Stickstoffmonoxid
und Superoxid aus den Endothelzellen.
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Beispiel 7:
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Wirkung einer langfristigen Behandlung
mit dem ACE/NEP-Hemmer der Verbindung der Formel (II-B) auf endotheliale
Dysfunktion und atherosklerotische Plaques in Kaninchen, die mit
atherogenem Futter gefüttert
wurden
Gruppen:
Standard: 18 Wochen normales Futter
Atherogen:
18 Wochen atherogenes Futter (3% Kokosöl + 0,25% Cholesterin) Verschiedenes
Futter (Versch.) : 6 Wochen atherogenes Futter + 12 Wochen normales
Futter
Verschiedenes Futter + Ramipril : 6 Wochen atherogenes
Futter + 12 Wochen normales Futter + Ramipril
Verschiedenes
Futter + Verbindung (II-B): 6 Wochen atherogenes Futter + 12 Wochen
normales Futter + Verb. (II-B) Tabelle
14: Relaxation von Aortaringen durch Acetylcholin (ACh) in 4 gesteigerten
Konzentrationen (10
–
8 mol/l, 10
–7 mol/l,
10
–6 mol/l
und 10
–5 mol/l)
nach vorhergehender Stimulierung durch Phenylephrin (10
–7 mol/l)
(Daten in %; x-- ± SEM)
*: p < 0,05 gegen Verschiedenes
Futter;
#: p < 0,05
gegen Normales Futter;
°:
p < 0,05 gegen
Versch.+ Ram.
✝: p < 0,05
gegen Versch.+ Verb. (II-B)
-
Tabelle 15: Daten für NO- und
Superoxid (O
2
–)
(in nmol/l; x- ± SEM)
*: p < 0,05 gegen Verschiedenes
Futter, gegen Atherogenes Futter;
#: p < 0,05 gegen Verschiedenes Futter, gegen
Normales Futter, gegen Versch. Futter + Verb. (II-B)
-
NO und O2
– sind
Marken für
die endotheliale Funktion: eine erhöhte Relaxation und erhöhte NO-Spiegel
sind vorteilhaft, während
eine vermehrte Bildung von O2
– die
vorteilhafte Wirkung von NO hemmt.