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Bezeichnung: Verfahren und Vorrichtung zum kuppen von Drahtpinnen
Unser Zeichen: 17 pg 71.196 Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Vorrichtungen
zum Ankuppen von fortlaufendem, auf feste Drahtlängen abzutrennendem Draht. Dieses
Ankuppeln wird bei bekannten Vorrichtungen mittels gegenüber der Drahtachse vorschiebbaren
Prägewerkzeugen mit keilförmig zueinander stehenden, eine Schneide bildenden Arbeitsflächen
durchgeführt, wobei die anschließend abzutrennende Drahtlänge während des ankUppen#
ortfest gehalten wird. Die Werkzeuge werden dabei senkrecht zur Drahtachse auf den
stehenden und eingespannten Draht bewegt. Durch das feste Einspannen des Drahtes
ist dem beim spanlosen Ankuppeln durch Prägen zu verdrängenden Werkstoff die Möglichkeit
genommen, in Achsrichtung auszuweichen, so daß sich PrägewUlste, Verbiegungen und
dergleichen einstellen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese unerwUnschten Verformungen des
Drahtes zu vermeiden.
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Dies geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß die Werkzeuge im wesentlichen
entlang ihrer der ortsfest gehaltenen Drahtlänge zugewandten Arbeitsfläche in die
einfache, der zuzuführende, vorzugsweise gerichtete Draht um die doppelte Axialverdrängung
entgegen der Einzugsrichtung des Drahtes bewegt werden.
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Die Bewegung kann in unterschiedlicher Weise erfolgen. So ist es einerseits
möglich, in bekannter Weise die Werkzeuge senkrecht zur Drahtachse vorzuschieben
und sie gleichzeitig in zur DrahtzuSuhrrichtung entgegengesetzter Richtung zu bewegen,
während andererseits die Mögli;keit besteht, die Werkzeuge im Arbeitsbereich auf
Kreisbögen zu fwX n, zu denen die der ortsfest gehaltenen Drahtlänge zugewandten
Arbeit.flächen in der mittleren Arbeitsstellung die Tangentenebenen bilden.
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Schließlich empfiehlt es sich, die beschriebenen Verfahren so durchzuführen,
daß gleichzeitig der zuzuführende Draht während des Ankuppens unter entgegen der
Zufuhrrichtung gerichtete Zugkräfte gesetzt wird.
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Eine Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens in der erstgenannten Abwandlung
weist-mehrere senkrecht zur Drahtachse vorschiebbare, keilförmige Ankuppwerkzeuge
und eine Haltevorrichtung für den zu biegenden Pinn auf. Diese Teile sind bekannt.
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GemäB der Erfindung soll nun ein oder je ein jedem Werkzeug zugeordneter,
ortsfester, vorzugsweise einstellbarer Anschlag
für die in und entgegen
der Einzugsrichtung beweglichen Werkzeuge vorgesehen sein und durch Mittel zum Anlegen
der Werkzeuge an den bzw. die Anschläge vor Beginn des Werkseugvorschubes ergänzt
werden. Man kann dabei einen alle Werkzeuge aufnehmenden, in und entgegen der Einzugsrichtung
bewegbaren Schlitten und eine ihn vor Beginn des Werkzeugvorschubes gegen die Anschläge
führende Federanordnung vorsehen. Man kann er auch einen alle Werkzeuge aufnehmenden,
in und entgegen der Einzugsrichtung bewegbaren Schlitten und eine der Axialverdrängung
des Werkstoffes entsprechend ausgebildete Kurve zur vorgegebenen Steuerung der Bewegung
des Schlittens vorsehen. Hierbei empfs llt sich die Verwendung eines ortsfesten
Anschlages und einer an einem Werkzeugschlitten angeordneten Kurve.
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Andererseits ist es möglich, die Werkzeuge jeweils am Ende eines als
Werkzeugträger dienenden, in Radialebenen durch die Drahtachse verschwenkbaren Hebels
anzuordnen, der auf der Seite der ortsfest gehaltenen Drahtlänge und vorzugsweise
etwa in der Ebene gelagert ist, die parallel zur Drahtachse und etwa im mittleren
Abstand des Arbeitshubes der Werkzeuge von der Drahtachse verlaufen.
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Die Erfindung kann mancherlei Abwandlung erfahren. So kann man z.
B. ohne jegliche Veränderung an der bekannten Vorrichtung das Verfahren durchführbar
machen, indem man den Ankuppwerkzeugen in ihren Führungen in Einzugsrichtung des
Drahtes ein ausreichendes Spiel erteilt und auf irgendeine Weise, z. B.
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durch leichtes Anlegen an den Drahtumfang beim Einziehen des Drahtes,
die Werkzeuge vor ihrem Eingriff an den Draht an derjenigen Führungsseite anliegen
läßt, welche der Biegevorrichtung zugewandt ist, während sie beim Ankuppvorgang
selbst der anderen Führungsfläche sich frei nähern können. Gleichzeitig muß aber
dafiir Sorge getragen werden, daß der gerichtete Draht - in Einzugsrichtung gesehen
- auch vor der Ankuppvorrichtung frei entgegen der Einzugsrichtung ausweichen kann.
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß während des Ankuppens selbst der
Draht ueber eine entsprechende lange Ausweichstelle unverspannt bleibt, so daß er
sich ggf. auch ausreichend durchbiegen kann, ohne dabei bleibende Biegeverformungen
zu erleiden. Zu bevorzugen ist es indessen, auch hier in der durch die Erfindung
vorgeschlagenen Weise die beim Rückhub des Einzugschlittens am Draht wirksamen Richtrollen
über das für den Richteffekt erforderliche Maß hinausgehend anzustellen, um eine
die Werkstoffverdrängung fördernde Zugkraft auf den Draht im Bereich der Kuppstation
aufzubauen. Eine derartige Zugkraft kann aber auch allf andere Weise auf den Draht
ausgeübt werden, ohne daß es hierzu irgendwelcher besonderer vorrichtungsmäßiger
Maßnahmen bedUrfte.
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Die Erfindung ist an einigen Beispielen erläutert, die in der Zeichnung
wiedergegeben sind. Hierbei zeigen Fig. 1 eine schematische Darstellung des Verfahrens
gemäß der Erfindung an einem Drahtabschnitt im Bereich der
dabei
gezeigten Ankuppwerkzeuge, Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Gesamtanordnung
nach der Erfindung, Fig. 3 in vergrößertem Maßstab eine besondere Ausführung der
Ankuppvorrichtung nach Fig. 2, Fig. 4 eine demgegenüber abgewandelte Ausführiingsform
flir die Ankuppvorrichtung, Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Ankuppvorrichtung,
bei welcher die Werkzeuge auf Kreisbögen geführt werden.
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Wie Fig. 1 zeigt, geschieht das Ankuppen des Drahtes 10 über zwei
Annuppwerkzeuge II, die mit keilförmig zueinander stehenden Arbeitsflächen 12 ausgestattet
und in Richtung der Pfeile 13 senkrecht zur Drahtachse 14 bewegbar sind. Zu Beginn
des Ankuppvorganges setzen die Werkzeuge an einem Punkte 15 des Drahtumfanges an
und werden nach den bekannten Arbeitsverfahren ausschließlich in Richtung der Pfeile
13 vorgeschoben, während sie gemäß der Erfindung zusätzlich entgegen der Drahteinzugsrichtung
16 in Richtung des Pfeiles 17 verschiebbar sein sollen, und zwar nach einer entweder
zu errechnendenoder einer empirisch zu ermittelnden Punktion, bei der im schematischen
und unverbindlichen Beispiel der Punkt 15 über die Punkte 15t bis zum*IS" wandert.
Hierbei ist im Beispiel angenommen, daß diese Punkte * Punkt
15
bis 1 auf einer Geraden liegen, jedoch hängt dies von der Form des Drahtes ab. Die
Bewegung der Werkzeuge 11 soll gemäß der Erfindung so sein, daß der Draht 10 in
seinem den Ankuppwerkzeugen 11 vorgeschalteten Drahtabschnitt 18 sich frei bewegen
kann, den Längsverdrängungen also vollstandig folgt.
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Im Beispiel gemäß Fig. 1 bewegen sich dabei die Ankuppwerkzeuge von
ihrer Ausgangslage 15 bis zur Endlage 15" entgegen der Einzugsrichtung 16, d. h.
in Richtung des Pfeiles 17 um einen Betrag 19. Hieraus ergibt sich, daß der Drahtabschnitt
18 sich um einen dementsprechend größeren, namlich den doppelten Betrag 20 in Richtung
des Pfeiles :1 bewegt.
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Eine besondere, aber nicht unbedingt erSordels Ee Gesamtvorrichtung
ist in Fig. 2 wiedergegeben. Der Draht wird in Bundfor<! auf eine Drahtablaufhaspel
22 aufgelegt, die ortsfest bei 23 gelagert ist, und läuft bei 24 in eine Drahtrichtvorrichtung
25, die aus einem hin- und herbeweglichen Schlitten 26 und einer Reihe senkrecht
zur Drahtachse zustellbarer Rollen 27 besteht. Der Einzug erfolgt über eine Einzugszange
28, die in Richtung des Pfeiles 29 verspannbar ist und den Draht in die nachgeschalteten
Stationen hineinschiebt, nämlich in die Ankuppvorrichtung 30, in eine feste Spannzange
31 und in die Biegevorrichtung 32. Sobald der Draht vorgeschoben ist, klemmt die
Spannzange 31 in Richtung des Pfeiles 33, die bewegliche Zange 28 wird geöffnet
und der Einzugsschlitten wird in Richtung des Pfeiles 34 zurUckgezogen, der Draht
hierbei gerichtet. Diese Teilvorrichtungen
und die mit ihnen durchgeführten
Verfahren sind bekannt.
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Sorgt man nun gemäß der Erfindung und entsprechend Fig. 1 dafUr, daß
die Ankuppwerkzeuge 11 der Ankuppvorrichtung 30 sich in Richtung des Pfeiles 17
frei bewegen können, so ist es gemäß der weiteren Verbesserung der Erfindung möglich,
die Richtrollen 27 stärker zuzustellen, als dies für die Richtwirkung erforderlich
ist, und erhält auf diese Weise eine die Materialverdrängung fördernde Zugkraft'
auf den Draht im Bereich 7er Awkuppvorrichtung.
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In Fig. 3 sind die gleichen Teile der vorherigen Fig. mit den gleichen
Zeichen versehen. Die klkuppmesser 11 befinden sich hier auf einem Schlitten 35,
der auf zwei Bolzen 36 geführt ist und unter dem Druck von zwei Schraubenfedern
37 gegen an den Enden der Bolzen angeordnete Anschlagköpfe 38 anliegt, bevor die
Werkzeuge 11 zur Anlage am Draht gelangen. Auf diese Weise ist es möglich, daß der
Schlitten in Richtung des Pfeiles 17 ausweicht, während die Werkzeuge ihre Verformungsarbeit
ausführen.
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Die Bolzen 36 sind ortsfest am Maschinengestell 39 angeordnet, die
Werkzeuge 11 an Werkzeugschlitten 40 befestigt, die in Richtung der Pfeile über
nicht dargestellte Mittel vorschiebbar sind.
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Gemäß Fig. 4 wird der Schlitten 35 in im einzelnen nicht dargestellten,
ortsfesten Führungen 41 geführt, die den Fthrungsbolzen 36 entsprechen. Die Anschläge
38 gem. Fig. 3 sind hier
durch einen ortsfesten Anschlag 12 ersetzt,
der durch eine Anschlagrolle 43 gebildet wird. Am einen Werkzeugschlitten 40 ist
eine Kurve 44 befestigt, die auswechselbar ist und die Ausweichbewegung des Schlittens
35 in Richtung des Pfeiles 17 steuert.
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Fig. 5 zeigt wiederum die Ankuppwerkzeuge 11, wobei jedoch die Arbeitsfläche
12', welche der ortsfest gehaltenen Drahtlänge 45 zugewandt ist, im dargestellten
Angriffspunkt an die Drahtoberfläche und die entsprechende, abgewandte Arbeitsfläche
12" - wie auch in den vorhergehenden Beispielen - symmetrisch zur Senkrechten 46
auf der Drahtachse 14 liegen, während in diesem Beispiel der Schaft 47 der Werkzeuge
in Richtung der erstgenannten Arbeitsfläche 12' verläuft und in einem Werkzeugträger
48 verspannt ist, der als Hebel ausgebildet und in eine die Drahtachse 14 in Abstand
50 kreuzende Achse schwenkbar ist. Dieser Abstand 50 ist gleich dem mittleren Abstand
der von den beiden Arbeitsflächen 12' und 12n gebildeten Schneide in ihrer Ausgangsstellung
15 und in ihrer Endstellung 15". Der Winkel zu Arbeitsbeginn - d. h. in Stellung
der Schneide 15 - und der Senkrechten 46 zur Drahtachse 14 ist demnach gleich dem
halben Winkel ß zwischen den zwischen den Arbeitsflächen 12' und 12. Ist nun die
Hebellänge genügend bemessen, so weicht das Kreisbogensegment, welches die Schneide
von ihren Stellungen 15 zu 15 beschreibt, vom gewünschten, gradliniegen Vorschub
in Richtung des Pfeiles 51 nur geringfügig ab. Es empfiehlt sich allenfalls, die
Vorrichtung so einzustellen, daß der Winkel~( nicht im Punkte 15, sondern in der
mittleren Arbeitsstellung vorliegt, wenn die
Schneide den Abstand
50 von der Achse 14 erreicht hat.
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Die Erfindung kann Abwandlungen erfahren. So ist es beispielsweise
möglich, bei der Ausführung nach Fig. 4 die Anschlagrolle 43 unmittelbar am Schlitten
35 anzuordnen und die Kurve 44 in einer ortsfesten Führung zu bewegen. Die Kurve
kann auch eine zwangläufige Nutenkurve sein; anstelle einer Linearkurve kann auch
eine Kurvenscheibe oder eine Mantelkurve verwandt werden. -Bei der Ausführung nach
Fig. 5 kann anstelle eines Hebels auch eine andere Kreissegmentführung Verwendung
finden. Ebenso kann anstatt des Hebels ein Schlitten 52 mit der gradlinten Bewegung
in Richtung des Pfeiles 51 Verwendung finden.
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Ansrüche