DE2557077C3 - Bedienungsvorrichtung für ein Übertragungsorgan in Kraftfahrzeugen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bedienungsvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Bauart.

Bei einer bekannten Bedienungsvorrichtung dieser Bauart (US-PS 32 50 350) ist das als Hebel ausgebildete Betätigungsorgan einstückig mit der Scheibe ausgebildet und fliegend gelagert. Da der ebenfalls fliegend gelagerte Zapfen einseitig in die Führungsbahn eingreift, ergibt sich ein asymmetrischer Kraftangriff, der zur Vermeidung von Schwergängigkeit und Verkanten eine kräftige, teure Bauweise erfordert. Ferner läßt die große Steigung der Führungsbahn keine feinfühlige Verstellung zu und es werden zusätzlich Rastmittel benötigt, um eine selbsttätige Verstellung durch Erschütterungen und dergl. zu vermeiden.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Bedienungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 in beliebige Drehlagen des Betätigungsorgans leichtgängig, stufenlos und feinfühlig einstellbar zu machen und dabei deren selbsttätiges Verstellen auszuschließen. Weiterhin soll deren bauliche Ausbildung eine einfache und kostengünstige Herstellung und eine platzsparende Anordnung im Kraftfahrzeug ermöglichen.

Zur Lösung dieser Aufgabe sind die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale vorgesehen. Auf diese Weise wird die kostengünstige Herstellung der Bedienungsvorrichtung erleichtert, ihre raumsparende Anordnung im Kraftfahrzeug begünstigt und eine symmetrische Anordnung ihrer kraftübertragenden Teile für einen günstigen Kraftfluß erreicht. Die spiralförmige Gestaltung der Führungsbahn des Betätigungsorgans, durch die der Hebel selbsthemmend zwangsgesteuert ist, verhindert eine selbsttätige Verstellung durch Erschütterungen öder sonstige Störeinflüsse. Auch Kräfte, die von einem zu bedienenden Stellglied, beispielsweise der Luftklappe einer Kraftfahrzeugheizung, ausgehen und über das Übertragungsorgan auf die Bedienungsvorrichtung einwirken, können diese nicht verstellen, weil die an der Führungsbahn auftretenden Reibungskräfte proportional mit der durch das Übertragungsorgan übertragenen Kraft wachsen. Die spiralförmige Führungsbahn ermöglicht eine feinfühlige Verstellung des Übertragungsorgans und eines damit verbundenen Stellgliedes. Der funktionell Zusammenhang zwischen dem Winkelweg des Betätigungsorgans und dem Stellweg des Übertragungsorgans läßt sich durch die Form der Spirale und der sich ggf. daran anschließenden weiteren Kurvenstücke der

ίο Führungsbahn beliebig festlegen und dem jeweiligen Verwendungszweck der Bedienungsvorrichtung anpassen. Die Führungsbahn kann in sich geschlossen oder an beiden Enden offen sein, sie kann sich über einen beliebigen Winkelbereich und auch über mehr als 360° erstrecken.

Die FR-PS 11 81 073 zeigt und beschreibt zwar eine Führung zweier gleichaclisiger Zapfen eines Hebels in zwei Führungsbahnen, wobei der Hebel zwischen zwei gleichlaufende Führungsbahnen aufweisenden Scheiben angeordnet ist, jedoch gibt diese Druckschrift keinen Hinweis für die vorteilhafte Lösung gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1, bei der ein Hebel mit spiralförmigen Führungen in einer einzigen Scheibe zusammenwirkt und die Steigung der Führungen im Bereich der Selbsthemmung liegt.

Nach Anspruch 2 ist eine besondere fertigungs- und damit preisgünstige Ausbildung aus Kunststoff-Spritzgußteilen vorgesehen.

Die E/findung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine Ansicht der Bedienungsvorrichtung und
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-IIinFig. 1.
Die Bedienungsvorrichtung ist im Armaturenbrett 1 eines Kraftfahrzeuges angeordnet. Sie besteht im wesentlichen aus einem Drehknopf 2, einer Scheibe 3 und einem Hebel 4, an dem ein Seilzug 5 angelenkt ist. Der Drehknopf 2 ragt durch eine öffnung des Armaturenbrettes 1 und ist in einem am Armaturenbrett 1 befestigten Gehäuse 6 drehbeweglich gelagert. Die Scheibe 3 ist auf einen Lagerzapfen 7 des Drehknopfes 2 aufgesteckt und durch eine Nut-Feder-Verbindung 8 drehfest mit dem Drehknopf 2 verbunden. An ihren beiden Stirnflächen 9 und 10 ist die Scheibe 3 mit jeweils gleichgestalteten Führungsbahnen 11 und 12 mit Rechteckquerschnitt versehen.

Am Hebel 4, der an einer Drehlagerstelle 13 im Gehäuse 6 gelagert ist, sind zwei Laschen 14 und 15 angeformt, die die Scheibe 3 in einer symmetrischen U-Form umgreifen. Zwei an den Laschen 14 und 15 vorgesehene Zapfen 16 und 17, deren gemeinsame Achse parallel zur Drehachse 2' des Drehknopfes 2 liegt, ragen mit Spielpassung von beiden Seiten in die Führungsbahnen U und 12. Am freien Ende 18 des Hebels 4 ist der Seilzug 5 angelenkt. Seine Hülle 19 erstreckt sich etwa tangential zu der Kreisbahn, die die Anlenkstelle 20 beim Schwenken des Hebels 4 um die Drehlagersielie 13 beschreibt. Dadurch wird die Biegeverformung des Seilzuges 5 bei dessen Stellbewegung auf ein Mindestmaß beschränkt. Die Anlenkstelle 20 des Seilzuges 5 liegt mittig zu den Laschen 14 und 15 und zu der Scheibe 3. Dadurch ergibt sich ein symmetrischer Kraftangriff an beiden Stirnflächen 9 und 10 der Scheibe 3. Ein Verklemmen der Zapfen 16 und 17 in den Führungsbahnen 11 und 12 wird vermieden.

Mittels des so gebildeten ebenen Kurvengetriebes wird die Drehbewegung des von Hand zu bedienenden

Drehknopfes 2 in eine annähernd geradlinige Stellbewegung des Seilzuges 5 umgewandelt. In der in F i g. 1 gezeichneten Endlage befinden sich die Zapfen 16 und 17 am äußeren Ende der sich über etwa 270° erstreckenden Führungsbahnen 11 und 12. Die Zapfen 16 und 17 liegen dabei an einem äußeren Endanschlag 21 der Scheibe 3 an. Wenn man den drehknopf 2 im Uhrzeigersinn dreht, schwenkt der Hebel 4 entgegen dem Uhrzeigersinn und zieht den Seilzug 5 aus der Hülle 19 bis die Zapfen 16 und 17 an dem inneren Ende der Führungsbahnen il und 12 zur Anlage kommen. Die Steigung der spiralförmigen Führungsbahnen 11 und 12 ist so gewählt und auf die Reibung in allen Getriebeteilen abgestimmt, daß sich eine Selbsthemmung ergibt, die eine Festlegung der Bedienungsvorrichtung in jeder Stellung bewirkt und deren selbsttätiges Verstellen verhindert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Bedienungsvorrichtung für ein Übertragungsorgan, wie Seilzug oder Gestänge, in Kraftfahrzeugen, das an einem drehbar gelagerten Hebel angelenkt ist, wobei der Hebel einen Zapfen aufweist, der in die Führungsbahn eines drehbar gelagerten Betätigungsorgans eingreift, und wobei die Führungsbahn an der Stirnfläche einer mit dem Betätigungsorgan drehfest verbundenen Scheibe ausgebildet ist und die Drehachse des Betätigungsorgans bogenförmig umgreift, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (3) in beiden Stirnflächen (9 u. 10) je eine gleichlaufende Führungsbahn (11 u. 12) aufweist, daß am Hebel (4) zwei die Scheibe (3) U-förmig umgreifende Laschen (14 u. 15) ausgebildet sind, von denen je ein Zapfen (16 u. 17) gleichachsig in je eine Führungsbahn (U bzw. 12) ragt, und daß die Führungsbahnen (11) zumindest teilweise spiralförmig ausgebildet sind und ihre Steigung im Bereich der Selbsthemmung liegt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehknopf (2), die Scheibe (3) und der Hebel (4) als Spritzgußteile aus gleitfähigem und verschleißfestem Kunststoff ausgebildet sind.