Die aus Steinkohlenteeröl in Form des sogenannten Teerfettöles durch Einkochen gewonnenen
Schmieröle haben einen erheblichen Gehalt an Phenolen und Harzen, welche Stoffe teils unmittelbar reibungserhöhend wirken, teils
durch längere Einwirkung des Sauerstoffes der Luft verändert werden, so daß z. B. die mit
solchen Ölen gespeisten Schmierdochte mit der Zeit durch Verharzen ihre Saugfähigkeit verlieren.
Die erwähnten, im Teerfettöl gelösten Körper erhöhen außerdem den Erstarrungspunkt
und sind die Ursache des unangenehmen Geruches des Teerfettöles und der entzündlichen
Einwirkung auf die menschliche Haut. Es ist bekannt, daß beim Ausschütteln
solcher Teerfettöle mit wässerigen Lösungen von Ätzalkalien die Phenolate und Harze mehr
oder weniger vollständig in die Alkalilösung übergehen, so daß sie mit diesen von dem
Öl getrennt werden können. Diese Trennung ist aber dadurch sehr erschwert, daß das
spezifische Gewicht der in Betracht kommenden Alkalilösungen demjenigen des Teerfettöles sehr
nahe liegt, so daß sich die beiden Flüssigkeiten emulgieren und durch einfache mechanische
Mittel schlecht und jedenfalls nicht restlos trennen lassen. Es ist daher ein sehr ausgiebiges
Auswaschen des Teerfettöles nach der Behandlung mit Alkali mit nachfolgendem Erhitzen zwecks Entfernung der Wasserreste
durch Abdampfung nötig. Dies Reinigungsverfahren ist daher wegen seiner großen Umständlichkeit
und der erforderlichen Überschüsse an wirksamen Chemikalien sehr kostspielig.
Im Gegensatz hierzu wird nach vorliegender Erfindung eine teilweise Entfernung der Phenolate
und Harze aus solchen Teerfettölen dadurch erreicht, daß sie in der Wärme mit einem Gemisch von Ätzkalilösung und Wasserglas
versetzt und hierauf mit essigsaurer Tonerde weiterbehandelt werden. Durch die Wirkung
der hohen Temperatur werden die verhältnismäßig geringen Mengen von Wasser, die das Lösungsmittel - der zugesetzten Chemikalien
bilden, sofort verdampft. Die Phenole und Harze des Teerfettöles werden durch das
Ätzalkali ohne Notwendigkeit eines Überschusses von Alkali teilweise ausgefällt, und
das infolge Verschwindens des Lösungsmittels frei ausfallende Alkalisilikat bildet unter Mitwirkung
der essigsauren Tonerde einen schweren, großflockigen Niederschlag, der die Phenolate
und Harze mit zu Boden reißt; zugleich werden alle Alkalireste durch die essigsaure Tonerde
gebunden. Von dem eine feste Kruste bildenden Niederschlag kann das öl durch Abgießen,
Filtrieren oder sonstige bekannte Mittel leicht getrennt werden.The lubricating oils obtained from coal tar oil in the form of the so-called tar fat oil by boiling down have a considerable content of phenols and resins, which substances partly directly increase friction, partly changed by prolonged exposure to oxygen in the air, so that z. B. the lubricating wicks fed with such oils lose their absorbency over time due to resinification. The above-mentioned bodies dissolved in the tar oil also increase the freezing point and are the cause of the unpleasant odor of the tar oil and the inflammatory effect on human skin. It is known that when such tar fat oils are shaken out with aqueous solutions of caustic alkalis, the phenates and resins are more or less completely transferred into the alkali solution, so that they can be separated from the oil with them. This separation is made very difficult by the fact that the specific gravity of the alkali solutions in question is very close to that of the tar oil, so that the two liquids emulsify and can be separated poorly and at least not completely by simple mechanical means. It is therefore necessary to wash out the tar oil very extensively after the treatment with alkali with subsequent heating in order to remove the water residues by evaporation. This cleaning process is therefore very costly because of its great inconvenience and the required excesses of effective chemicals.
In contrast to this, according to the present invention, partial removal of the phenates and resins from such tar oils is achieved by adding a mixture of caustic potash solution and water glass and then treating them further with acetic alumina. Due to the effect of the high temperature, the relatively small amounts of water, which form the solvent - the added chemicals, evaporate immediately. The phenols and resins of the tar oil are partially precipitated by the caustic alkali without the need for an excess of alkali, and the alkali silicate which precipitates freely as a result of the disappearance of the solvent forms a heavy, large-flaky precipitate with the help of the acetic acid clay, which pulls the phenolates and resins to the ground; at the same time, all alkali residues are bound by the acetic acid clay. The oil can easily be separated from the precipitate which forms a solid crust by pouring off, filtering or other known means.
Unter Mitwirkung der entweichenden Dämpfe
des Lösungsmittels der Chemikalien werden durch die wiederholte Erhitzung des Teerfettöles
zugleich noch erhebliche Mengen leicht siedender Bestandteile des Teeröles teEweise
mitgenommen. Dadurch wird die Viskosität des zurückbleibenden Anteils erhöht.With the help of the escaping vapors
of the solvent of the chemicals are made by the repeated heating of the tar oil
at the same time, there are still considerable amounts of the low-boiling components of the tar oil
taken away. This increases the viscosity of the remaining portion.
Durch die beschriebene Behandlung des Teerfettöles wird dieses daher jiicht nur von
den schädlichen Phenolaten und Harzen befreit, die wegen der erwähnten reibungserhöhenden
Eigenschaften und auch der schädlichen Einwirkung auf die menschliche Haut unerwünscht
sind, sondern es wird auch der Teergeruch des Öles bis zu einem unmerklichen Grade vermindert und zugleich die Viskosität
des Produktes wesentlich erhöht.The described treatment of the tar oil therefore only makes it possible
the harmful phenolates and resins freed because of the mentioned friction-increasing
Properties and also the harmful effects on human skin are undesirable
The tar odor of the oil is also reduced to an imperceptible degree, and at the same time the viscosity
of the product increased significantly.
Bei der Ausführung des Verfahrens werden beispielsweise 1000 kg Teerfettöl auf 130 ° erhitzt
und ein Gemisch von beispielsweise 20 kg technischem Kalihydrat und 40 kg Natronwasserglaslösung
langsam zugesetzt, wobei die Temperatur auf 180 ° steigt. Das vom Niederschlag
abfiltrierte Öl wird nun von neuem auf 130 ° gebracht und langsam 40 kg essigsaure
Tonerde bis zur neutralen Reaktion einfließen gelassen, wobei die Temperatur auf
180 ° steigt. Das Öl wird von dem neu sich
bildenden Niederschlag abfiltriert und durch Einkochen auf den gewünschten Viskositätsgrad
gebracht.When carrying out the process, for example, 1000 kg of tar oil are heated to 130 °
and a mixture of, for example, 20 kg of technical potassium hydrate and 40 kg of sodium silicate solution
added slowly, the temperature rising to 180 °. That from the precipitation
The filtered oil is now brought again to 130 ° and slowly 40 kg of acetic acid
Alumina is allowed to flow in until a neutral reaction occurs, the temperature rising
180 ° increases. The oil becomes from the new itself
The precipitate which forms is filtered off and boiled down to the desired viscosity level
brought.