DE403275C

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Publication number: DE403275C
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Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung Von Paraffin aus gewöhnlichem Schwelteer, . Urteer oder deren . Destillationsprodukten. Bei der Ausführung des Verfahrens zur direkten Gewinnung von ölfreiem Paraffin aus Urteer und seinen Destillationsprodukten durch Behandeln mit Benzol-Alkoholgemischen oder ähnlich wirkenden Gemischen wurde wiederholt die Beobachtung gemacht, daß bei Änderung des Verhältnisses der Menge und Zusammensetzung des Gemisches eines Lösungs-und Fällungsmittels sich ein Teil des Paraffins als Paraffinkuchen oder in Form von Kügelchen neben den durch Kristallisation infolge Zuführung von. Kälte gebildeten Paraffinschuppen auf dem Filter vorfand. Die Untersuchung dieser Massen ergab, (LW sie einen befriedigenden Stockpunkt aufwiesen. Unter Einhaltung eines bestimmten Verhiiltnisses von Lösungs- und Fällungsmittel zu dem Rohmaterial, so daß auch in der Wärme eine vollständige Lösung des angewendeten Rohmaterials nicht eintrat, ergab sich bei l?inhaltung bestimmter Temperaturen überraschenderweise Schichtenbildung. Bei geeigneter Mengenbemessung erwies sich die untere Schicht als ölfreies oder ölarmes Paraffin, welches gegebenenfalls durch eine nochmalige Behandlungsweise mit unzureichenden Mengen des Gemisches von Lösungs- und Fällungsmitteln noch weiter entölt werden konnte. Die zuerst von der Paraffinschicht abgeschiedene Lösung des nunmehr paraffinarmen oder paraffinfreien Öles in dem angewendeten Lösungsmittel konnte mit Vorteil zur weiteren Abscheidung von Paraffin aus neuen Mengen Rohmaterial verwendet werden, bis seine Aufnahmefähigkeit für paraffinfreie Öle erschöpft war. Diese Lösung konnte entweder direkt oder nach erfolgter Abkühlung zwecks Kristallisation der letzten Reste von Paraffin mit anschließender Trennung der Paraffinkristalle auf kältebeständige Öle verarbeitet werden.Process for the direct recovery of paraffin from ordinary Smoldering tar,. Urteer or their. Distillation products. When running the Process for the direct extraction of oil-free paraffin from ur tar and its distillation products by treatment with mixtures of benzene and alcohol or mixtures with a similar effect repeatedly made the observation that when the ratio is changed, the amount and the composition of the mixture of a solvent and precipitant is a part of the paraffin as paraffin cake or in the form of beads in addition to the crystallization as a result of. Cold found paraffin flakes on the filter. Examination of these masses showed (LW they had a satisfactory pour point. While maintaining a certain ratio of solvent and precipitant to the raw material, so that even in the heat a complete dissolution of the applied The raw material did not enter, surprisingly, when certain temperatures were maintained Stratification. If the quantity was measured appropriately, the lower layer turned out to be as oil-free or low-oil paraffin, which may be replaced by a repeated Treatment with insufficient amounts of the mixture of solvents and precipitants could be further de-oiled. The first deposited by the paraffin layer Solution of the now low-paraffin or paraffin-free oil in the solvent used could be of advantage for further separation of paraffin from new quantities of raw material used until its capacity for paraffin-free oils was exhausted. This solution could either directly or after cooling for the purpose of crystallization the last remnants of paraffin with subsequent separation of the paraffin crystals processed on cold-resistant oils.

Das Verfahren wird beispielsweise wie folgt ausgeführt: iooo kg entwässertes Destillat aus.Biaunkohlen-Urteer werden mit Zoo kg Benzol-Alkoholgemisch bei ungefähr So' C verrührt, worauf man die Masse längere Zeit der Ruhe überläßt. Nach eingetretener Schichtenbildung wird die untere Paraffinschicht abgezogen und nochmals mit geringen, zur Lösung unzureichenden Mengen des Benzol-Alkoholgemisches verrührt und darauf getrennt. Nach Abtreiben der letzten Spuren des Benzol-Alkoholgemisches erhält man ein ölfreies oder nahezu ölfreies Paraffin mit hohem Stockpunkt, welches unmittelbar oder nach Behandeln mit geringen Mengen der üblichen Paraffin-Reinigungsmittel auf Weißparaffin verarbeitet wird. Die von der ParaffinSChicht abgetrennten Öllösungen kehren in dem Verarbeitungsgang zurück.The method is carried out, for example, as follows: 10000 kg dehydrated Distillate from. Brown coal tar are made with Zoo kg of benzene-alcohol mixture at approx So 'C is stirred, whereupon the mass is left to rest for a long time. After entered Layer formation, the lower paraffin layer is peeled off and again with small, To dissolve insufficient amounts of the benzene-alcohol mixture stirred and then separated. After driving off the last traces of the benzene-alcohol mixture, one obtains an oil-free or almost oil-free paraffin with a high pour point, which immediately or after treating with small amounts of the usual paraffin cleaning agents White paraffin is processed. The oil solutions separated from the paraffin layer return in the processing passage.

Zur Ausfiihrung des Verfahrens können übereinander angeordnete, zur Vermeidung von Verdunstungsverlusten am besten ge- @<'.IIIUSSe@@f: Ruhegefäße mit konischem Ablauf henutzt werden. Es lasen sich auch andere gt@eignete Einrichtungen, wie die bekannten Waschkolonnen, wobei dann die verschiedenen Fhissigkeiten im Gegenstrom gegeneinander geführt werden, oder ähnliche Einrichtungen verwenden.To carry out the method, one above the other can be used for Avoidance of evaporation losses is best done @ <'. IIIUSSe @@ f: Rest vessels with a conical outlet can be used. Other gt @ were also suitable Facilities such as the well-known washing columns, with the various capacities are guided in countercurrent against each other, or use similar devices.

An Stelle des Benzol :Alkoholgemisches lassen sich Gemische ihrer Homologen oder auch Alkohol allein sowie Azeton oder dessen Homologen oder andere geeignete Lösungsmittel verwenden, die entweder für sich oder in Mischung mit guten Öllösungsmitteln für Paraffin kein oder nur ein sehr geringes Lösungsvermögen besitzen. Bedingung dabei ist, daß diese Mittel Schichtenbildung bewirken, so daß die Trennung der Paraffinschicht von der Öllösung leicht erfolgen kann.Instead of benzene: alcohol mixtures, mixtures of their Homologues or alcohol alone as well as acetone or its homologues or others Use suitable solvents, either on their own or in admixture with good ones Oil solvents for paraffin have little or no dissolving power. The condition is that these agents cause stratification, so that the separation the paraffin layer from the oil solution can easily be done.

Die Menge des anzuwendenden Gemisches von Lösungs- und Fällungsmitteln ist für jeden Rohstoff verschieden und muß durch Vorversuche festgestellt werden. Auch ist die Einhaltung bestimmter Temperaturen für die Erzielung hoher Ausbeutung an möglichst ölfreiem oder ölarmem Paraffin von Wichtigkeit. Werden Lösungsmittel oder Gemische von Lösungsmitteln mit niedrigem Siedepunkt verwendet, so empfiehlt sich das Arbeiten unter Druck, um so ebenfalls eine flüssige Paraffinschicht zu erhalten.The amount of the mixture of solvents and precipitants to be used is different for each raw material and must be determined by preliminary tests. It is also important to maintain certain temperatures in order to achieve a high level of exploitation of paraffin that is as oil-free or low-oil as possible is important. Become solvent or mixtures of solvents with a low boiling point are used, so recommends working under pressure to create a liquid paraffin layer obtain.

Dem Verfahren können auch andere paraffinhaltige, ölige Rohstoffe mit mehr oder minder großem Gehalt an unzersetztem Bitumen unterworfen werden, sofern sie das gleiche Verhalten zeigen, wie beispielsweise Thüringer Schwelteer, Urteer oder' deren Destillationsprodukte.Other paraffin-containing, oily raw materials can also be used in the process with a more or less high content of undecomposed bitumen, provided that they show the same behavior as, for example, Thuringian Schwelteer, Urteer or 'their distillation products.

Die Behandlung von Schwel-, Braunkohlen-, Schwelbraunkohlen-Generator- und Urteeren und deren Destillaten mit Lösungsmitteln, wie Alkohol,. Azeton oder einem Gemisch von Alkohol oder Benzin, ist schon wiederholt vorgeschlagen worden. - Diese Verfahren haben indes mit dem Wesen der vorliegenden Erfindung nichts gemein.The treatment of smoldering, lignite, smoldering lignite generator and primordial tars and their distillates with solvents such as alcohol. Acetone or a mixture of alcohol or gasoline has been suggested repeatedly. - These methods, however, have nothing in common with the essence of the present invention.

So schützt das Verfahren der deutschen Patentschrift 232657 die Verarbeitung von Braunkohlenschwelteer oder Generatorteer aus Braunkohle durch Behandlung mit Alkohol zwecks Zerlegung der Rohmaterialien in zwei Schichten; von denen die eine die in den Teeren enthaltenen Harze, und Kreosote, die andere das Paraffinöl-, also das Paraffin gelöst in den neutralen Teerölen, enthält. Durch die Arbeitsweise des vorliegenden Verfahrens tritt ebenfalls Schichtenbildung ein. Infolge der besonderen Arbeitsbedingungen enthält aber die eine Schicht neben den Harzen und Kreosoten auch die neutralen, öligen, meist aus gesättigten Kohlenwasserstoffen bestehenden Körper, gelöst in größeren Mengen des angewendeten Lösungsmittels oder des Gemisches vonLösungsmitteln, während die andere Schicht in der Hauptsache das Paraffin in flüssiger Form frei oder nahezu frei von Öl neben geringen Mengen des Lösungsmittels aufweist..The method of German patent specification 232657 protects the processing of brown coal tar or generator tar made from brown coal by treatment with Alcohol to split the raw materials into two layers; one of them the resins contained in the tars, and creosote, the other the paraffin oil, that is contains paraffin dissolved in neutral tar oils. The way the In the present process, stratification also occurs. As a result of the special Working conditions, however, contain one layer in addition to the resins and creosotes also the neutral, oily ones, mostly consisting of saturated hydrocarbons Body dissolved in larger amounts of the solvent or mixture used of solvents, while the other layer is mainly the paraffin in liquid form free or almost free of oil in addition to small amounts of the solvent having..

Das vorliegende Verfahren arbeitet besonders bei Verwendung leichtflüchtiger Lösungsmittel, wie Azeton, vorteilhaft unter Druck in ähnlicher Weise wie das Verfahren der deutschen Patentschrift i23ioi. Nach letzterem Verfahren soll der gesamte Braunkohlenteer unter Druck in Alkohol gelöst und daran das Paraffin durch Abkühlen und Kristallisation abgeschieden werden. Das Arbeiten unter Druck bildet nicht das \Vesen der Erfindung bei .vorliegendem Verfahren, sondern ist lediglich eine Annehmlichkeit, um Verdunstungsverluste bei leichtflüchtigen Lösungsmitteln zu vermeiden. Das Wesen der Erfindung beruht vielmehr in der Abscheidung des Paraffins in ölfreier oder nahezu ölfreier Beschaffenheit in der .Wärme ohne Zuhilfenahme der sonst' üblichen teueren und umständlichen Kühl- und Kristallisierapparate, indem nicht der gesamte Teer, sondern nur .die Harze, Kreosote und flüssigen Kohlenwasserstoffe unter Bildung eines im wesentlichen aus Paraffin bestehenden Rückstandes gelöst werden.The present process works particularly when using volatile materials Solvents such as acetone, advantageously under pressure, in a manner similar to the process the German patent i23ioi. According to the latter method, the entire lignite tar should Dissolved under pressure in alcohol and then the paraffin by cooling and crystallization to be deposited. Working under pressure is not the essence of the invention in the case of the present procedure, it is merely a convenience to avoid evaporation losses to be avoided with volatile solvents. The essence of the invention is based rather, in the deposition of the paraffin in an oil-free or almost oil-free condition in the 'heat without the help of the otherwise' expensive and cumbersome cooling and crystallizers, in which not all of the tar, but only the resins, Creosote and liquid hydrocarbons essentially consisting of forming a Paraffin existing residue can be dissolved.

Azeton ist nun ebenfalls zur Abscheidung des Paraffins nach der Seifensiederzeitung igig, 1\1r. ii, S. 237, linke Spalte, Absatz 3 von unten, vorgeschlagen worden. Da jedoch die Abscheidung des. Paraffins (vgl. auch Zeitschrift Braunkohle, 1VIL Jahrgang, Heft 37 v@)m , i;. 12. 1918, S. 426 u. f.) in gleicher \l'eise wie bei dem Verfahren der Patentschrift 1231U1 auf dem Wege der Kristallisation durch tiefes Abkühlen der Teer-Azetonlösung vorgenommen «-erden soll, so kann auch dieses Verfahren der vorliegenden Erfindung aus den oben angeführten Gründen nicht entgegenstehen.Acetone is now also used to separate the paraffin according to the soap boiler newspaper igig, 1 \ 1r. ii, p. 237, left column, paragraph 3 from below. However, since the deposition of the. Paraffin (cf. also magazine lignite, 1VIL year, issue 37 v @) m, i ;. 12. 1918, p. 426) in the same way as in the process of patent specification 1231U1 by way of crystallization by deep cooling of the tar-acetone solution, this process of the present invention can also be based on the do not conflict with the reasons given above.

Die Verwendung von Gemischen von Lösungsmitteln, wie diejenige eines Benzin-Alkoholgemisches nach der 'deutschen Patent-. schrift 99566 zur Behandlung .von Schwelkohle, bedeutet gleichfalls keine Vorwegnahme der vorliegenden Erfindung.. Abgesehen davon, daß es sich bei dem erwähnten Verfahren um einen ganz anderen Endzweck, nämlich die Gewinnung von Montanwachs aus Schwelkohle handelt, ist Benzin für: sich oder in Mischung mit Alkohol für die Behandlung der gemäß vorliegender Erfindung zu behandelnden Rohmaterialien überhaupt nicht verwendbar, da Benzin asphaltartige Verbindungen und einen Teil der Kreosote zur Abscheidung bringt, währendgerade diese Körper durch diegemäß vorliegender Erfindung zu verwendenden Lösungsmittel in Lösung gehalten werden sollen, wodurch ein verhältnismäßig reines Paraffinprodukt erhalten wird.The use of mixtures of solvents, such as that of a gasoline-alcohol mixture according to the German patent. writing 99566 for the treatment of black coal, does not mean any anticipation of the present invention. Apart from the fact that the process mentioned has a completely different end purpose, namely the extraction of montan wax from black coal, gasoline is on its own or in a mixture with alcohol for the treatment of the raw materials to be treated according to the present invention not at all usable, since gasoline brings asphalt-like compounds and part of the creosote to the separation, while precisely these bodies are to be kept in solution by the solvents to be used according to the present invention, whereby a relatively pure paraffin product is obtained.

Claims

PATENT CLAIM: Process for the direct production of paraffin from ordinary smoldering tar, primeval tar or their distillation products, characterized that these starting materials cannot or only with difficulty in the heat with the paraffin dissolving solvents or mixtures thereof in such an amount, optionally im Countercurrent, that treats the resins, creosote and liquid hydrocarbons separate from the molten paraffin to form layers. _