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Gegenstand der Erfindung bildet ein neuartiges und besonders vorteilhaftes
Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug mit Drehgestell-Lenkung.
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Es ist bekannt, an Fahrzeugen die zur Lenkung bestimmten Räder an
einem Drehgestell zu befestigen. Bei allen derartigen Konstruktionen steht die Achse
des Drehgestells senkrecht.
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Es ist ferner bekannt, die zur Steuerung bestimmten Räder an schrägen
Drehachsen zu befestigen. Hierbei handelt es sich aber stets um einzelne Lenkrollen
oder Lenkräder, die direkt am Fahrzeug, jedoch nicht an einem Drehgestell befestigt
sind.
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Es ist des weiteren bekannt, namentlich zweirädrige Fahrzeuge in Kurven
zu neigen, wobei sich diese Fahrzeuge im labilen Gleichgewicht befinden und beim
Anhalten durch Aufsetzen der Füße des Fahrers oder durch Hilfsrollen stabilisiert
werden müssen.
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Es ist auch bereits versucht worden, mit mehr als zwei Rädern ausgestattete
Fahrzeuge, die sich im stabilen Gleichgewicht befinden, kurvenneigbar zu machen,
und zwar durch Aufhängung der Räder an parallelogrammartig beweglichen Achsgestellen.
Die hierdurch angestrebte Stabilität ist jedoch nur eine scheinbare, da bei einer
solchen Konstruktion einem Umfallen des Fahrzeugs nur durch Einlau von Federvorrichtungen
entgegengewirkt werden kann, die eine zu sta'rke Verschiebung des Achsparallelogramms
verhindern.
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Gemäß der Erfindung gelingt es demgegenüber, ein mehrrädriges Fahrzeug,
insbesondere auch Kraftfahrzeug, das sich stets im stabilen Gleichgewicht befindet,
unter Aufrechterhaltung desselben kurvenneigbar zu machen. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß zumindestens das zur Steuerung bestimmte Räderpaar an einem
Drehgestell befestigt wird, dessen Drehgestellachse sich in Normalstellung bzw.
Geradeausstellung des Fahrzeugs von diesem schräg nach oben abwendet.
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Bildet man ein Fahrzeug mit Drehgestell-Lenkung in dieser Weise aus,
d. h. ordnet man dessen Drehgestellachse oder -achsen mit einer solchen Schräglage
an, so ist das Fahrzeug kurvenneigbar, ohne dabei das stabile Gleichgewicht aufzuheben.
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Die Abwendung der Drehgestellachse oder -achsen derart, daß sie sich
in Normalstellung des Fahrzeugs von diesem schräg nach oben abwenden, beträgt vorzugsweise
etwa io bis 2o°, auf die Senkrechte bezogen, kann aber auch bis zu 45°, auf die
Senkrechte bezogen, ausmachen.
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Die Winkelstellung der Drehgestellachse oder -achsen kann vorteilhafterweise
auch verstellbar ausgebildet werden.
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Ferner kann die Ausbildung auch derart getroffen werden, daß der Abstand
der am Drehgestell angeordneten Räder veränderlich ist.
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In der Zeichnung sind im Vergleich mit bekannten Konstruktionen einige
beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstands schematisch dargestellt.
Dieser sei an denselben nachstehend im einzelnen näher erläutert.
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Fig. i zeigt schematisch ein übliches dreirädriges Fahrzeug mit Drehgestell
und senkrechter Drehachse.
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Fig. 2 zeigt schematisch ein übliches zweirädriges Fahrzeug. Bei diesem
wird durch eine Schrägstellung der Lenkachse des Vorderrads derart, daß sich diese
in Normalstellung des Fahrzeugs diesem schräg nach oben zuwendet, das Kurvenverfahren
dadurch erleichtert, daß sich das Vorderteil des Fahrzeugs bei maximalem Einschlag
der Steuerung um den Betrag a senkt. Das Fahrzeug fällt bekanntlich auf diese Weise
in die Kurve.
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Fig. 3 zeigt im Prinzip den Aufbau eines beispielsweise dreirädrigen
Fahrzeugs, bei welchem sich die Drehgestellachse in Normalstellung des Fahrzeugs
erfindungsgemäß von diesem schräg nach oben abwendet.
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F ig. 3 a zeigt das in Fig. 3 dargestellte Fahrzeug in Geradeausfahrt
von vorn.
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Fig. 3 b zeigt das in Fig. 3 dargestellte Fahrzeug in Kurvenfahrt
von vorn. Bei einer solchen wirkt sich infolge Drehung des Drehgestells ein Teil
der Achsenneigung nach der Seite hin aus, d. h. die Drehgestellachse vollführt beim
Drehen des Drehgestells eine etwa pendelförmige Bewegung aus, deren Bewegungsebene
quer zur Fahrzeuglängsachse liegt. Bei der Steuerbewegung aus der Geradeauslage
in die Kurvenlage wird dabei eine Senkung des SchNverpunktes um den Betrag h erreicht.
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Fig. 4 veranschaulicht die weiter erfindungsgemäß gegebene Möglichkeit,
an einem Fahrzeug zwei Drehgestelle vorzusehen, deren Achsen sich im Sinne der Erfindung
vom Fahrzeug schräg nach oben abwenden, und damit ein vierrädriges Fahrzeug zu schaffen,
welches die Möglichkeit hat, sich in der Kurve nach innen zu neigen.
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Die Stabilität solcher vierrädriger Fahrzeuge ist dabei infolge ihrer
größeren Unterstützungsfläche eine noch größere als die Bleichgroßer dreirädriger
Fahrzeuge.